80 Taf. XIII. Das Bergwerk.
Jetzt aber würdet ihr, wenn ihr hinaufstieget, keinen
Rittern in eisernen Harnischen mehr begegnen, wie man
sie vor Jahrhunderten zum Kampfe ausziehen sah; viel¬
leicht aber fändet ihr mit ihren Rüstungen und Waffen
eine oder die andere Halle der Burg verziert; denn
hoffentlich ist dieselbe im Innern noch nicht so verfallen,
wie manche ihrer äußeren Teile. Sehet nur die Mauer
an, welche die Burg umgiebt. Sie ist in früheren Zeiten
höher gewesen, ebenso auch die Türme an den Ecken; jene
wie diese dienten der Burg zum Schutz, und wahrscheinlich
geht noch rings um die Burg ein tiefer Graben her, über
den eine Zugbrücke führte, die man, wenn ein Feind
heranrückte, auszog, um so den Übergang über den Graben
für den Augenblick wenigstens unmöglich zu machen. Aber
die Zeiten sind gottlob! vorüber, wo der Einzelne gegen
die Gewaltthat eines Andern eines so festen Schutzes be¬
durfte, und sie werden hoffentlich auch nicht wiederkehren.
Laßt uns nun von der Burg auf dem zwischen den
Felsen sich hindurchwindenden Pfad, den ihr hier nicht
sehen könnt, in das Thal hinunter steigen. Es ist auf
beiden Seiten von steilen Felsen eingeschlossen. Da und
dort, wo die Steile sich mindert, sind Bäume emporge¬
schossen. Aus jener Seite steht Laubholz, auf dieser
Nadelholz. In der Tiefe des Thales, die ihr hier
nicht sehen könnt, rauscht über den zerbröckelten Felsboden
ein munteres Bächlein, in dessen hellem Wasser Forellen
sich aufhalten, ein sehr schmackhafter Fisch, der nur in
Gebirgsbächen gefunden wird.
Steigen wir aus der Tiefe des Thals aufwärts, so
gelangen wir auf die Straße, auf der ein zweispänniger
Lastwagen daher kommt. Er hat Kohlen geladen, mit
denen der Hochofen geheizt werden soll, bei welchem er
so eben anlangt. Ihr seht aus der Mitte des Gebäudes
den cylinderförmigen Bau aufsteigen, aus dem oben
Flammen und Rauch hervordringen, und dessen Heizvor-