- 143 — 
Doch zunächst erstand den Deutschen ein noch größeres Verderben 
in der Pest, welche Italien verheerte, und Konrad selbst zog krank nach 
Deutschland zurück, ohne den übermütig gewordenen Aribert unterworfen 
zu haben. Nur kurze Zeit noch war ihm vergönnt, für des Reiches 
Wohl zu sorgen. Sterbensmüde zog er von Gau zu Gau, um den 
Frieden des Landes zu befestigen, für Hans und Reich zu sorgen und 
seinem Sohne Heinrich, den er zum König von Burgund krönen lies;, 
den deutschen Fürsten schon jetzt als ihren zukünftigen Kaiser vorzustellen. 
Noch einmal nahm der kranke Herrscher, umgeben von aller Kaiser¬ 
herrlichkeit, mit seiner Gemahlin und seinem Sohne Heinrich zu Utrecht 
am Hochamt teil. Es war am ersten Pfingsttag. Am zweiten Festtage 
war er aller seiner Kaisermacht entkleidet; er lag auf der Totenbahre 
(4. Juni 1039). Sein Leichnam wurde im Dom zu Speyer beigesetzt; 
der eigne Sohn trug den kaiserlichen Vater mit zu Grabe. 
Ein großer Kaiser war zur Ruhe gegangen; ein mächtiger Herr 
folgte ihm in seinem Sohne, Heinrich III. 
2, Heinrich III. 
(1039 bis 1056.) 
Heinrich war längst vor Kaiser Konrads Tod zum deutschen 
König erwählt und gekrönt worden, und das deutsche Volk sah mit 
Vertrauen auf den 22 jährigen Herrscher, in dem sich alle Tugenden 
des Mannes und der Ritterwürde vereinigt zu haben schienen, um den 
frommen Bestrebungen des jugendlichen Herrn zu dienen. Er hatte 
eine ausgezeichnete Erziehung und Bildung genossen, die ihn dem 
Klosterleben, der Geistlichkeit, in deren Händen die Gelehrsamkeit 
ruhte, vielfach nahe brachte. So tritt Heinrich III., trotz seiner 
Jugend ein willensstarker, kluger und tüchtiger Regent, zunächst als 
ein besonderer Freund der Kirche aus. 
Bei seinem Regierungsantritt lag das Papsttum in tiefem Ver¬ 
fall, die Geistlichkeit war vom König abhängig, und die herzogliche Gewalt 
von Franken, Bayern, Schwaben und Kärnthen ruhte in den Händen 
des Königs. Nach altem Brauch hielt dieser seinen Umzug durch die 
deutschen Lande, um eben so wohl Huldigung wie Klagen entgegenzu¬ 
nehmen. Da kamen nach Regensburg viele Fürsten Italiens (1040),
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.