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Es ist ferner
5. beiderseits behaart;
6. oben dunkel und unten hellgrün gefärbt und
7. von vielen Adern durchzogen, aderig, stark geadert.
o. Die Blüte.
Der Stengel und der Blattstiel bilden bei ihrer Zusammenkunft
jedesmal zwei Winkel*), von welchen der eine oberhalb, der andere
unterhalb des Blattes ist. Zn dem obern Winkel — und dieser
heißt der Blattwinkel — finden wir die Blüten. Es sind ihrer
jedesmal 5 bis 7 neben einander. Ein Blütenstiel ist nicht vor¬
handen, wohl aber ein großer Kelch mit 5 langen Spitzen. Die
Blütenkrone ist weiß und besteht aus einem einzigen Blatt. Der
untere Theil davon bildet eine Röhre; der obere zerfällt der Haupt¬
sache nach wiederum in 2 Theile. Biegt man diese auseinander,
so sieht es wie ein großes Maul — ein Rachen, aus, und man
nennt die Blume daher rach en förmig. Dann ist das obere Stück
des Rachens die Oberlippe, das untere Stück die Unterlippe. Die
Oberlippe ist gewölbt, die Unterlippe spaltet sich in mehrere Lap¬
pen. In der Oberlippe siehst du fünf Fäden. Vier davon haben
an der Spitze einen dunklen Fleck. Diese vier sind die Staub¬
fäden. Der fünfte Faden ist an der Spitze gespalten. Das ist
der Stempel. Staubfäden und Stempel sind in jeder Blüte vor¬
handen, sind Theile der Blüte. Bisher haben wir sie aber noch
nicht aufgesucht, weil sie oft sehr klein und darum schwer zu finden
und zu zählen sind. Wer kennt eine Blume im Garten, an welcher
man sie sehr deutlich wahrnehmen kann? Die Tulpe — wo mög¬
lich vorgezeigt!
4. Der -rothe Klee. (Trifolium pratense vulgare,)
a. Das Blatt.
Du würdest den Klee auch ohne Blüte an den Blättern erken¬
nen. Wir fanden ihn auf unserm letzten Spaziergange stellenweise
zwischen dem Korn. Er war aber ohne Blüten und kann auch, so
lange das Korn nicht abgemäht ist, nicht ordentlich wachsen. Zn
Blüthe fanden wir ihn hie und da auf einem Ackernder ganz damit
bewachsen war — auf einem Kleefelde. An beiden Stellen —
auf dem Korn- und auf dem Kleefelde — hatte der Landmann ihn
gesäet, angebaut. Er wächst aber auch unangebaut, wild. Zn
dieser Weise haben wir ihn z. B. am Graben, am Wege, hie und
da in der Wiese rc. gefunden. Zhr könnt schon denken, daß er dem
Landmann werth ist, da dieser sich die Mühe des Anbauens (des
Beackcrns, des Säens rc.) mit ihm macht. Er liefert ihm ein vor¬
zügliches Futter für sein Vieh, ist also ein Futterkraut. Darum
treibt er seine Kühe auf das Kleefeld und läßt sie daselbst grasen,
*) Winkel und Arten desselben kennt der um Ostern in die Schule eingetretene Schüler
um diese Zeit (2uni) schon aus den Vorübungen zum Schreibleseunterricht.