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8. Goltcs Valerforgc.
Weißt du, wie viel Sterne stehen ÑN dem blauen Himmels¬
zelt? Weißt du, wie viel Wolken gehen weithin über alle Welt?
Gott der Herr hat sie gezühlet, daß ihm auch nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl.
Weißt du, wie viel Mücklein spielen in der Hellen Sonnen-
gluth? Wie viel Fischlein auch sich kühlen in der Hellen Wasser-
fluth? Gott der Herr rief sie mit Namen, daß sie all' in's Leben
kamen, daß sie nun so fröhlich sind.
Weißt du, wie viel Kindlein frühe steh'n aus ihrem Bettchen
auf, daß sie ohne Sorg' und Mühe fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen, kennt
auch dich und hat dich lieb.
9. Gatt der ErhñUcr.
Du bist es, der die Thiere weidet,
Und jedem seine Zierde schenkt,
Du bist's, der Berg und Thäler kleidet,
Und sie mit niildein Regen tränkt.
Du bist es, der durch seine Kraft
Von Jahr zu Jahre Alles schafft.
10. Was Gott schickt, ist uns gut.
Der Beinbruch.
Ein vornehmer Reisender wollte von Irland nach
England überfahren. Da er aber das Schiff besteigen
wollte, fei er und brach ein Bein. Seine Freunde be¬
klagten und bedauerten ihn. Er aber sagte: „Es ist gut,
es ist zu meinem Besten!“ Man fragte ihn, wie denn das
Beinbrechen gut sein und zu seinem Besten gereichen
könne. Da antwortete er: „Die Vorsehung weiss es
besser als ich; aber ich bleibe dabei, es ist zu meinem
Besten, dass ich das Bein gebrochen habe.“ Es zeigte
sich auch bald, dass er recht hatte. Er blieb zurück;
das Schiff fuhr ab und — ging unter, und Alle, die da¬
rauf waren, ertranken. Also hatte ihm der Beinbruch
das Leben gerettet.