Full text: [2 = Mittelklasse] (2 = Mittelklasse)

Als Vorrede: 
Wie soll eine Lesesiunde benutzt werden? 
"Mer nicht lesen kann, dem ist der Weg zu all dem geistigen 
Gut und Leben, zu dem ungeheueru Reichthum von Kenntnissen, 
Ideen, Anregungen, die in der Schriftsprache niedergelegt sind, 
verschlossen; der ist zu gar manchen Geschäften des Lebens un¬ 
brauchbar und vielen Verlegenheiten und Nachtheilen ausgesetzt. 
Aus diesen wenigen Worten springt der ganze Werth des Lesens, 
als des Hauptmittels zur Bereicherung, Entwicklung und Veredlung 
des Geistes und als eines Bedarfes im öffentlichen Leben, sowie 
die Wichtigkeit des Lesenlehrens hervor. Das Lesenlehren ist da¬ 
her eine der ersten Aufgaben der Volksschule und die Lesestunden 
sind für den Lehrer keine Zeit der Ruhe und Erholung; der gründ¬ 
liche Leseunterricht nimmt in allen Klassen die ganze Kraft und 
Thätigkeit eines Lehrers in Anspruch. Die Lesestunden haben nur 
Werth und Wichtigkeit für die gesammten Schulzwecke, wenn sie 
aus ihrem noch immer häufigen, aber sehr bequemen Mechanis¬ 
mus herausgehoben und zu Sprach- und Denkstunden gemacht 
werden. Sie sind und fordern also mehr, als ihr bloßer Name 
sagt; vielmehr sollen sie in folgender Weise benutzt werden: 1) Der 
Lehrer bezeichnet das Lesestück; die Kinder lesen es 
leise für sich. Der Zweck dieser Thätigkeit besteht darin, daß 
man dem Schüler einige Bekanntschaft mit dem Lesestücke verschaffen 
will; es ist die Vorhalle zmr Auffassung. Der Lehrer setze dem 
Schüler eine bestimmte Zeit (5 —10 Minuten) fest, und überwache 
denselben während seiner Thätigkeit mit dem Auge; denn des 
Lehrers Auge ist der Regulator der ganzen Schule, fein Blick der
	        
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