Full text: Charakterbilder aus Europa (Abt. 5)

Jstrien. 57 
staunenerregend ist aber die Fülle der vollkommen frei lebenden 
Tiere, namentlich der Wasservögel an den Seeufern und in den 
Sumpfgebieten. 
Gedichte „Die Theiß" von Petösi. 
„Haideritt" von Ad. Bube. 
„Die Haideschenke" von Lenau. 
„Ungarn über alles" von Petösi. 
„Ungarn jetzt und einst" von C. Beck. 
4. Ijirien. 
a) Natur des Landes, b) Die Salzgärten. 
a) Die Halbinsel Jstrien erstreckt sich in Gestalt einer 
Weintraube ins adriatische Meer und ist reich an Naturschön- 
heiteu. Der Anblick vom Meere aus ist prachtvoll, denn die 
Kiiste„ ist mit Städten und Dörfern besäet, die Thäler beschattet 
von Ölbäumen, an den Terrassen hinauf rankt sich der Wein 
von Baum zu Baum, und nach W. zu öffnet sich die zerrissene 
Küste in vielen Buchten und Hasenplätzen. Das Getreide ge- 
deiht bei dem milden Klima vorzüglich, und wie vordem, so 
versorgt die Halbinsel auch jetzt noch Trieft und Venedig damit. 
— Ii) Eine eigentümliche Merkwürdigkeit Jstriens sind die 
Salzgärten, in denen man dem Meere Salz, besonders 
zum Einsalzen der Fische, abgewinnt. Um einen solchen Garten 
anzulegen, gräbt man nahe am Meeresufer ein Becken aus, 
dessen Boden geebnet und festgeschlagen wird, worauf man diesen 
Platz in kleinere viereckige Beete abteilt, welche durch niedrige 
Dämme von einander geschieden sind. Kommen nun die heißen 
Sommertage, so öffnet man die Schleusen, durch welche das 
Meerwasser eintritt. Wenn nun Sonne und Wind das Wasser 
verdampfen, so setzt sich zuerst eine dünne Salzkruste an den 
Dämmen der Beete an, die immer dichter und größer wird,, 
bis sie wie eine Eisdecke das Wasser in den Beeten überzieht. 
Nach acht bis zehn Tagen hat der Salzgarten alles Salz 
kristallisiert, worauf man ihn wieder mit Meerwasser füllt und 
damit so lange fortfährt, als es die Jahreszeit erlaubt.
	        
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