Erste s HZ u ch.
Alte Bott.1
Vom Beginn dichterischer Thätigkeit bis zur Herrschaft
der Hohenstaufen (X —1150).
I. llolkspoclic.
1. Das Hildcbrandslied.
Bruchstück eines Gedichtes in Stabreimen, welches um 800 von einigen Mönchen zu Fulda in
althochdeutscher, aber zum Niederhochdeulscheit neigender Mundart aufgezeichnet ist.
„Nach dreißigjährigem Aufenthalte am Hose Eztels kehrt Hiltibrant, der Kampfgenosse
Dietrichs von Bern, in die Heimath zurück und wird an der Grenze von seinem Sohne Hadhubrant,
der, a!s Kind zurückgelassen, ihn nicht als Bater anerkennt, zum Kampfe genöthigt." An dieser
Stelle bricht das Gedicht ab.
7'
ch hörte das sagen,2
daß sie herausforderten
zum einzelnen Kampf.
Hiltibrant und Hadhubrant
zwischen zweien Heeren.
Sohn und Vater
ihre Rüstung richteten,
bereiteten ihre Schlachtkleider
gürteten sich die Schwerter au,
die? Helden,^ über die Ringe,
da sie zum Kampfe rittten.
Hiltibrant sprach —
er ivar der stolzere Manu,
an Geist der klügere —
er Hub an zu fragen,
mit wenigen Worten,
wer sein Vater wäre
der Leute im Volke,
„oder welches Geschlechtes du seist,
wenm du mir einen sagst,
ich weis; mir die Andern
du Kind ini Königreiche:
kund ist mir alles Menschenvolk."
Hadhubrant sprach,
Hiltibrants Sohn:
„Das sagten mir
unsere Leute,
alte und kluge,
die vorlängst dahin waren,
das; Hiltibrant geheißen
mein Vater: ich heiße Hadhubrant.
Vordem ging er ostwärts
(er floh Otachers Hast)
fort mit Theotrich
und seiner Männer viel.
Er verließ im Lande
elend sitzen
die Frau im Hause
unerwachsenes Kind,
erb-los (er ritt
gen Osten fort) das Volk.
Nachher Theoterichen
Verlust traf
meines Vaters
das war so freuudloser Mann:
er war auf Otacher
allzu ergrimmt,
der Männer liebster
war er Theoteriche;
immer an des Volkes Spitze,
ihm war immer Gefecht zu lieb.
Siehe: Litterar geschichtlicher Überblick, S. 2 ff. — 2 Ik gihort a dhat Seggen, dhat sih urhettun
aenon muotin Hiltibrant entj Hadhubrant je,