Der^Entscheidungskamps. 187
Sie dachten: Getrennt marschieren und vereint schlagen; bedroht Napo¬
leon das eine Heer, so fallen ihm die andern in die Seite und in den
Rücken. Man wollte Napoleon zwingen, seine Truppenmacht gleichfalls zu
teilen usw.
Überschrift?
Zusammenfassung: Die Vorbereitung auf beit Entscheidungskampf.
bb) Der Plan war gut gedacht. O^b es gelang, ihn
durchzuführen?
^as Lied von der Katzbach.
(Christian Niemeyer.)
Der Regen rauscht. Wild brausen Wogen. Jetzt donnert's von der Berge Rücken.
Es donnert dumpf der Wald. Das ist der alte Held!
Da kommt gar grimmig angezogen Der Franzmann meint, es soll schon glücken
Der Marschatt Macdonald. , Und tritt ganz fedjins Feld
Er will den alten Blücher suchen; Der Regen rauscht. Wild brausen Wogen.
Denn es hat kommandiert Die Katzbach schäumt und brülit.
Der Bonapart mit Zorn und Fluchen: Ein Leichentuch hat grau umzogen*
Er sei pulverisiert! — Das düstere Gefild.
Der Mörser ist noch nicht gegossen^ Hervor durch Nebel, Sturm und Regen
In diesem Erdental, Bricht jach das Heldenheer.
Worin ihr wollt zu Pulver stoßen Hei! welch ein Gruß von Kolbenschlägen
Den alten Held von Stahl. Und Klang von Schwert und Speer!
Dort steht er hinter jenem Berge „Hinab, hinab zu Fuß und Pferde!
Vom Dörslein Tribelmitz Im Wasser kühlt den Mut!"
Gebt acht! Er stürzt sich auf euch Zwerge So stürzen sie die ganze Herde
Schnellwetternd, wie der Blitz. Hinunter in die Flut.
Bei Wahlstatt, an der Katzbach Rande,
Da ist die Tat gescheh'n;
Und alles ruft im ganzen Lande:
„Fürst Blücher, das war rchön!"
Inha ltsan gäbe.
Der wackere Sieger Blücher begrüßte seine Truppen nach der Schlacht
mit folgendem Tagesbefehl:
„Schlesien ist vom Feinde befreit. Eurer Tapferkeit, brave Soldaten
der russischen und preußischen Armee unter meinem Befehl, eurer Anstrengung
und Ausdauer, eurer Geduld in Ertragung von Beschwerden und Mangel
verdanke ich das Glück, eine schöne Provinz aus ben Händen eines gierigen
Feinbes entrissen zu haben .... Laßt uns bein Herrn der Heerscharen,
burch bessen Hilfe ihr ben Feinb nieberwarset, einen Lobgesang singen und
im öffentlichen Gottesbienste ihm für bett uns gegebenen herrlichen Sieg banken.
Ein breimaliges Freubenfeuer beschließe bie Stunbe, bie ihr bet Anbacht
weihtet. Dann suchet euren Feinb aufs neue auf!"
„ ... An der Katzbach, an der
Da haben wir den Katzen
abgehau'n die Tatzen,
daß sie nicht mehr kratzen;
kein Hieb ging flach!" (Fr. Rückert.)
Inhaltsangabe.