Full text: (Sechstes und siebentes Schuljahr) (Teil 3 für Kl. 4 u. 3)

Des Sieges volle Gränze schlingen 
Um uns ein unzerreißbar Band, 
Nun soll’s in Ewigkeit erklingen: 
Ein Volk, ein Herz, ein Vaterland! 
22. Freundschaft. 
Friedrich von Bodenstedt. 
Wenn jemand schlecht von deinem Freunde spricht, 
Und scheint er noch so ehrlich, glaub’ ihm nicht! 
Spricht alle Welt von deinem Freunde schlecht: 
Mißtrau’ der Welt und gib dem Freunde recht! 
Nur wer so standhaft seine Freunde liebt, 
Ist wert, daß ihm der Himmel Freunde gibt. 
Ein Freundesherz ist ein so seltner Schatz, 
Die ganze Welt beut nicht dafür Ersatz; 
Ein Kleinod ist’s, voll heil’ger Wunderkraft, 
Dac nur bei festem Glauben Wunder schafft. 
Doch jedes Zweifels Hauch trübt seinen Glanz, 
Einmal zerbrochen, wird’s nie wieder ganz. 
Drum: wird ein solches Kleinod dir beschert, 
O trübe seinen Glanz nicht, halt’ es wert! 
Zerbrich es nicht! Betrachte alle Welt 
Als einen Ring nur, der dies Kleinod hält, 
Dem dieses Kleinod selbst erst Wert verleiht! 
Denn, wo es fehlt, da ist die Welt entweiht. 
Doch würdest du dem ärmsten Bettler gleich, 
Bleibt dir ein Freundesherz, so bist du reich; 
Und wer den höchsten Königsthron gewann 
Und keinen Freund hat, ist ein armer Mann. 
23. Treuer Tod. 
Georg Scheurlin. 
1. Wir zogen miteinander, 
Hornist und Musketier, 
Vier Arme, wenn wir stritten, 
Zwei Füße, wenn wir schritten, 
Ein Herz, wenn im Quartier. 
2. Wir hielten fest zusammen, 
Wo’s immer mochte sein; 
Sobald mein Horn sich rührte, 
Da focht und da marschierte 
Der Brave hinterdrein.
	        
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