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5. Das war die hungrige Margaret,
Sie mochte die Hand nicht rühren;
Dort kommt sie mit dem Bettelsack
Und bettelt vor den Türen.
33. Arbeitergrutz.
Ferdinand von Saar.
1. Vom nahen Eisenwerke
Berußt, mit schwerem Gang,
Kommt mir ein Mann entgegen
Den Wiesenpfad entlang.
2. Mit trotzig finst'rer Miene,
Wie mit sich selbst im Streit,
Greift er an seine Mütze —
Gewohnheit alter Zeit.
3. Es blickt dabei sein Auge
Mir musternd auf den Rock,
Und dann beim Weiterschreiten
Schwingt er den Knotenstock.
4. Ich ahne, was im Herzen
Und was im Hirn ihm brennt:
„Das ist auch einer," denkt er,
„Der nicht die Arbeit kennt."
5. „Lustwandelnd hier im Freien,
Verdaut er üpp'ges Mahl,
Indes wir darbend schmieden
Das Eisen und den Stahl."
6. „Er sucht den Waldesschatten,
Da wir am Feuer stehen,
Und in dem heißen Brodem
Langsam zugrunde geh'n."
7. „Der soll es noch erfahren,
Wie es dem Menschen tut,
Muß er das Atmen zahlen
Mit seinem Schweiß und
Blut!" —
8. Verziehen sei dir alles,
Womit du schwer mich kränkst,
Verziehen sei dir's gerne:
Du weißtnicht,wasdudenkst.
9. Du hast ja nie erfahren
Des Geistes tiefe Müh'n
Und ahnstnicht, wiedie Schläfen
Mir heiß vorn Denken glüh'n;
10. Du ahnst nicht, wie ich hämm're
Und feile Tag für Tag —
Und wie ich mich verblute
Mit jedem Herzensschlag!
34. Ein Opfertod in der Fremde.
Max Nordau.
An einem schönen Frühlingstag des Jahres 1873 wurde in
Kopenhagen, der Hauptstadt des dänischen Königreichs, ein junger
Deutscher begraben. Völlig unbekannt, war er erst vor wenigen
Tagen in die große Stadt gekommen, und doch folgte seinem Sarge
eine Menge Leidtragender. Wie kam das?