3. Und wir kamen ins Revier,
Wo, umrauscht von alten Bäumen,
Junge Stämmlein sonder Zier
Sproßten auf besonnten Räumen.
4. Feierlich der Alte sprach:
„Siehst du über unsern Wegen
Hochgewölbt das- grüne Dach?
Das ist unsrer Ahnen Segen.
5. Denn es gilt ein ewig Recht:
Wo die holden Wipfel rauschen,
Von Geschlechte zu Geschlecht
Geht im Wald ein heilig Tauschen.
6. Was uns not ist, uns zum Heil
Ward's gegründet von den Vätern;
Aber das ist unser Teil,
Daß wir gründen für die Späteren.
7. Drum im Forst auf meinem Stand
Ist mir's oft, als böt' ich linde
Meinem Ahnherrn diese Hand,
Jene meinem Kindeskinde.
8. Und sobald ich pflanzen will,
Pocht das Herz mir, daß ich's merke,
Und ein frommes Sprüchlein still,
Muß ich beten zu dem Werke:
9. „Schütz' euch Gott, ihr Reiser schwank
Mögen unter euern Kronen,
Rauscht ihr einst den Wald entlang,
Gottesfurcht und Freiheit wohnen!
10. Und ihr Enkel, still erfreut
Mögt ihr dann mein Segnen ahnen,
Wie's mit frommem Dank mich heut'
An die Väter will gemahnen."