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um etwas zu erübrigen, sparsam wirtschaften muß, nicht alles, was man
hat, ausgeben darf. Jeder weiß auch, daß, wenn man dies eine längere
Zeit hindurch fortsetzt, daraus ein immer ansehnlicherer Vorrat, endlich
ein Kapital an Geld und Gut wird. Was nun aber viele nicht wissen
oder glauben, das ist, daß fast jeder etwas sparen kann, auch' Kinder.
Dazu sind von alten Zeiten her die Sparbüchsen der Kinder. Wenn sie
nur recht gebraucht würden! Leider, leider ist das nur zu häufig nicht der
Fall. Auch wenn sich etwas Geld in den Sparbüchsen angesammelt hat,
es bleibt gewöhnlich nicht lange darin. Überhaupt aber wird jetzt von den
Heranwachsenden Kindern und jungen Leuten viel zu wenig gespart. Viele
junge Leute haben obiges Sprichwort längst in den Wind geschlagen,
lachen darüber, thun das gerade Gegenteil davon. Sind sie noch Kinder,
so vernaschen sie es; sind sie größer, so verspielen sie's, vertrinkend,
verjubeln's, bringend mit Putz, mit unnützem Tand unb Großthun durch.
Der Knabe dünkt sich groß, wenn er auch schon die Zigarre oder gar Pfeife
in den Mund stecken kann; das Mädchen bildet sich ein, immer nach der
neuesten Mode gehen zu müssen. Einfache, gewöhnliche Kleider und
Sachen sind deshalb nicht gut genug; es müssen feine und kostbare gekauft
werden. So kostet der Putz auch schon für Kinder viel Geld.
Wie viele Knaben und Mädchen gehen mit ihren Kleidern und Schul¬
sachen recht unsparsam, ja liederlich um. Die Kleider werden oft mut¬
willig beschmutzt oder zerrissen, die Bücher verdorben, verloren; erst wird
schlecht in den Heften geschrieben, dann werden die schlecht beschriebenen
Blätter herausgerissen. Zeit, Papier und Geld ist in solchem Falle ver¬
schleudert anstatt erspart.
Viele Kinder können nicht genug Taschengeld bekommen; aber wozu?
Da sind Zucker- und Knchenbäckereien, Tierbuden, Karussells, Schau¬
stellungen, Lustbarkeiten in großer Menge; ein Geldstück nach dem andern
wandert um dieser Herrlichkeiten willen aus Karls oder Wilhelms Tasche
in die Tasche der Hökerweiber, der Inhaber von Spiel- und Knchenbuden,
Karussells u. s. w. Bei weitem nicht immer haben die Eltern dazu Er¬
laubnis gegeben.
Dazu kommt der Neid, die Sucht, niemandem nachzustehen. Da kann
August nicht sehen, wie Hermann eine bessere Büchertasche, ein schöneres
Schreibzeug, eine feinere Mütze oder wohl gar eine Taschenuhr besitzt. Da
kann Malchen nicht sehen, wie Annchen neue Handschuhe, Lieschen einen
Sonnenschirm, Leuchen hohe Absätze an ihren Schlehen hat, sie aber nicht.
August und Malchen drängen und quälen ihre Eltern, bis diese endlich
nachgeben und die teuren Sachen anschaffen. Dafür giebt's dann im Hanse