Naturlehre
Magnetische Erscheinungen.
Schon im Altertum fand man bei der Stadt Magnesia in Klein¬
asien schwärzliche Steine, welche die Kraft besaßen, Eisen anzuziehen.
Man hat sie nach ihrem Fundorte Magnete genannt. Ihre merk¬
würdige Kraft Eisen anzuziehen heißt Magnetismus.
Die gefundenen Eisenerze sind natürliche Magnete. Man
findet solche auch im Erzgebirge, im Harz, im Ural, in den Bergen
Norwegens und ans Spitzbergen. — Die meisten unserer Magnete
sind k ü n st l i ch e Magnete. Sie werden gewöhnlich dadurch "her¬
gestellt, daß man gehärtete Stahlstäbe mit
einem Magnete bestreicht.
Versuch: Wir hängen einen Schlüssel
an einen Faden auf und nähern einen Magnet.
Der Schlüssel wird von dem Magnete ange¬
zogen. Nun hängen wir den Magnet an der
Schnur auf und bringen den Schlüssel in
die Nähe. Der Magnet geht nun zu dem
Schlüssel hin.
Gesetz: Ein Magnet und un¬
magnetisches Eisen ziehen sich ge¬
genseitig an. (Gold, Silber, Kupfer, Holz, Glas und andere
Körper werden vom Magnete nicht angezogen. — Probe!)
Versuch: Ich lege eine' Stahlfeder auf eine Glasscheibe oder
auf ein Schreibheft und halte einen Magnet darunter. Die Stahl¬
feder folgt allen Bewegungen des Magnets.
Gesetz: Die magnetische Kraft wirkt auch durch an¬
dere Körper hindurch.
Versuch: Wir legen einen Magnet
in Eisenfeilspäne. Die meisten derselben
haften an den Enden oder Polen des
Magnetes. Die übrigen Stellen desselben
tragen weniger Eisenteilchen und in 'der
Mitte hängen gar keine.
Stabmagnet.
Gesetz: An den Polen eines Magnetes wirkt die
magnetische Kraft am stärksten, die Mitte besitzt gar
keine anziehende Kraft.
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