Geschichte
Die Zeit der Hohenstaufen.
Nach dem Aussterben der Salier kam die Kaiserkrone im
Jahre 1138 an das Haus der Hohenstaufen. Die Stammburg dieser
Fürstenfamilie steht noch heute als Ruine auf der Rauhen Alb, in der
Nähe des Hohenzollern. Schwaben ist also die Heimat der hohen-
staufischen Kaiser, die man deshalb auch die schwäbischen Kaiser nennt.
Der erste Kaiser ans diesem Geschlechte war Konrad III. (Die
Weiber von Weinsberg). Ihm folgte in der Regierung sein Neffe
Friedrich I. (1152-1190),
den die Italiener wegen seines roten Bartes Barbarossa, d. i.
Rotbart, nannten. Er war Meister in allen ritterlichen Künsten und
Leibesübungen; Mut und Tapferkeit besaß er in hohem Grad; Edel¬
mut und Gerechtigkeit machten ihn zum Vorbild für alle Fürsten.
Römerzüge. Friedrichs Hauptziel war, die gesunkene kaiser¬
liche Macht in Italien wieder herzustellen. Darum zog er fünfmal
mit gewaltigen Heeren nach Italien. Hier fragten die reichen und
mächtigen Städte Oberitaliens wenig mehr nach ihrem kaiserlichen
Herrn. Dazu kam'die Not des Papstes, der vor den aufgewiegelten
Römern fliehen mußte. Barbarossa eilte ihm zu Hilfe und schlug
den Aufstand nieder. Trotzdem entstanden bald Streitigkeiten zwischen
Kaiser und Papst. Letzterer hatte in den durch Handel reich gewordenen
Städten Oberitaliens mächtige Bundesgenossen gegen den Staufer.
Dieser verlangte von den Städten besondere, hohe Abgaben und setzte
kaiserliche Beamte mit fast unumschränkter Gewalt über sie, wodurch
der Zorn der Italiener noch mehr gereizt wurde. Sie empörten sich.
Friedrich beschloß ein abschreckendes Beispiel zu geben und ließ nach
zweijähriger Belagerung das stolze Mailand dem Erdboden gleich
machen. Doch bald darauf vereinigten sich die meisten Städte Ober¬
italiens im lombardischen Bund, der dem Kaiser in der Schlacht
bei Legnano eine so schwere Niederlage beibrachte, daß er nach
einigen Jahren zu Konstanz Friede schließen und sich mit dem Papst
versöhnen mußte. Er war jetzt nur noch dem Namen nach Herr von
Oberitalien.