R. Reinick, Deutscher Rat.
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3. Wie gern doch seh' ich glänzen
mit all' den reichen Kränzen
den griinen Weihnachtsbaum!
Dazu der Kindlein Mienen,
von Licht und Lust beschienen!
Wohl schön're Freude gibt es kaum.
4. Da denk' ich jener Stunde,
als in des Feldes Runde
die Hirten sind erwacht,
geweckt von Glanzgefunkel,
das durch der Bäume Dunkel
ein Engel mit herabgebracht.
5. Und wie sie da nach oben
den Blick erschrocken hoben
und sahn den Engel stehn:
da staunten sie wohl alle,
wie wenn zum ersten Male
die Kindlein einen Christbaum sehn.
6. Doch was ist das Entzücken
der Kindlein, die erblicken,
was ihnen ward beschert:
gedenk' ich, wie die Kunde
des Heils aus Engelsmunde
die frommen Hirten angehört!
7. Und rings ob allen Bäumen
sang in den Himmelsräumen
der frohen Engel Schar:
„Gott in der Höh' soll werden
der Ruhm und Fried' auf Erden
und Wohlgefallen immerdar!"
8. Drum pflanzet grüne Äste
und schmücket sie aufs beste
mit frommer Liebe Hand,
daß sie ein Abbild werden
der Liebe, die zur Erden
solch großes Heil uns hat gesandt.
9. Ja, laßt die Glocken klingen,
daß, wie der Englein Singen,
sie rufen laut und klar:
„Gott in der Höh' soll werden
der Ruhm und Fried' auf Erden
und Wohlgefallen immerdar!"
68. Deutscher Wat. .
Von Robert Reinick.
1. Vor allem eins, mein Kind: sei treu und wahr!
Laß nie die Lüge deinen Mund entweihn!
Von alters her im deutschen Volke war
der höchste Ruhm, getreu und wahr zu sein.
2. Du bist ein deutsches Kind, so denke dran!
Roch bist du jung, noch ist es nicht so schwer.
Aus einem Knaben aber wird ein Mann;
das Bäumchen biegt sich, doch der Baum nicht mehr.
3. Sprich ja und nein, und dreh' und deutle nicht!
Was du berichtest, sage kurz und schlicht!
Was du gelobest, sei dir höchste Pflicht!
Dein Wort sei heilig, drum verschwend' es nicht!
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