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In jeder Mitternachtstunde dreht er sich einmal um. Und von
ihm hat der Berg den Namen Nonnenstein.
Aus den beiden nordöstlichen Ämtern Mennighüffen und Goh-
feld merken wir uns die Kirchdörfer, im ersteren Mennighüffen
mit 3045, Kirchlengern mit 1397, Stift Quernheim mit 505, im
anderen Gohfeld mit 5041, Löhne mit 2058 Eingesessenen. In
Quernheim war bis 1803 ein adeliges Fränleinstist. Gohfeld ist
durch den Sieg des Erbprinzen Ferdinand von Braunschweig über
eine französische Heeresabteilung an demselben Tage, an dem sein
Vater bei Todtenhausen den Hauptkamps gewann, 1. August 1759
bekannt. Aber unvergessen soll auch der Gottesmann sein,
der einst als geistlicher Streiter dort so segensreich wirkte, der
Pfarrer Friedrich August Weihe. Geboren war er am 19. Mai
1721 zu Hordorf unweit Halberstadt, wo sein Vater als
Prediger wirkte. Nachdem er sich durch angestrengten Fleiß
gründliche Kenntnisse erworben hatte, besuchte er die Hoch-
schule zu Halle, wo August Hermann Francke, der Gründer
des Waisenhauses, nicht lange zuvor gestorben war (1727) und
wo die Werke der christlichen Nächstenliebe im Sinne dieses Gottes-
mannes noch immer gepflegt wurden. Hier auf der Hochschule
gewann Weihe durch sein heiteres, menschenfreundliches und doch
festes Wesen die Achtung und Liebe aller, mit denen er in Be¬
rührung kam. In seinem einundzwanzigsten Jahre wurde er zum
Feldprediger eines Regiments berufen, das bald darauf in den
zweiten schleichen Krieg zog. Schon in diesem Amte sorgte er
gewissenhaft sür das Seelenheil derer, die ihm anvertraut waren.
Er rügte die Sünde, wo er sie fand, an Hohen und Niedern und
zeigte in allen Stücken den redlichen Entschluß, dem Herrn, dem cr
sich vertraut hatte, zu dienen. Und als nun acht Jahre später an
ihn der Rus nach Gohfeld im Fürstentum Minden erging, da
predigte er hier das Evangelium von dem Herrn Jesus mit freu-
digem Eifer. Zwar verschlossen zu Anfang viele dem Worte der
Wahrheit, das er verkündigte, ihr Herz, und er fand in seiner Ge-
meinde Mißachtung und Widerstreben; aber er betete, hoffte, ver-
traute nicht umsonst. Gar bald schenkte ihm Gott die Freude, daß