Full text: (Für das 5. - 8. Hilfsschuljahr) (Teil 3, [Schülerbd.])

192. Der Wanderer in der Sägemühle. 
1. Dort unten in der Mühle 
saß ich. in süßer Ruh’ 
und sah dem Räderspiele 
und sah den Wassern zu. 
2. Sah zu der blanken Säge, 
es war mir wie ein Traum, 
die bahnte lange Wege 
in einen Tannenbaum. 
3. Die Tanne war wie lebend; 
in Trauermelodie, 
durch alle Fasern bebend, 
sang diese Worte sie: 
4. „Du kehrst zur rechten Stunde, 
o Wanderer, hier ein; 
du bist’s, für den die Wunde 
mir dringt ins Herz hinein. 
5. Du bist’s, für den wird werden, 
wenn kurz gewandert du, 
dies Holz im Schoß der Erden 
ein Schrein zur langen Ruh’.“ 
6. Vier Bretter sab ich fallen, 
mir ward’s ums Herze schwer; 
ein Wörtlein wollt’ ich lallen, 
da ging das Rad nicht mehr. 
Justinus Kerner.
	        
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