Full text: (Für das 5. - 8. Hilfsschuljahr) (Teil 3, [Schülerbd.])

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4. Da endlich ist er fertig; 
schnell packt er seine Bücher ein 
und läuft hinaus zum Garten. 
Juchhe! Wie lacht der Sonnenschein! 
Das Bäumchen wirft ihm Äpfel zu, 
der Vogel singt und nickt ihm zu. 
Der Knabe springt vor Lust 
und jauchzt aus voller Brust; — 
jetzt kann er lustig sein! 
Robert Reinick. 
82. Der Spielverderber. 
1. Einige kleine Knaben und Mädchen vergniigten sich auf der 
Straße. Man hatte daselbst, weil in der Nähe gepflastert 
wurde, einen Haufen Sand aufgeschüttet. Diesen besteckten sie 
mit grünen Zweiglein und Blumen lind legten sich so ein zier¬ 
liches Gärtchen an, über das sie sich herzlich freuten. 
2. Ein boshafter Junge ärgerte sich über die Lust der 
Kleinen. Er sprang hinzu, zertrat, was die Kinder hergerichtet, 
und wühlte aus Schadenfreude mit seinen nackten Füßen 
Sand, Zweige und Blumen durcheinander. Plötzlich stieß er 
einen Schmerzensruf aus; denn er hatte sich bei seinem Zer¬ 
störungswerk einen Glassplitter, der im Sande verborgen ge¬ 
wesen, tief in den rechten Fuß getreten. Die Wunde blutete 
heftig, und heulend hinkte der Störenfried von dannen. 
Nach Emil Weber. 
83. Mut. 
1. Ich muß etwa fünf Jahre alt gewesen sein und spielte eines 
Tages im Zimmer meines Vaters, als meine drei Jahre ältere 
Schwester Mathilde laut weinend von der Mutter ins Zimmer geführt 
wurde. Sie sollte ins Pfarrhaus zu ihrer Strickstunde gehen, klagte 
aber, daß ein gefährlicher Gänserich ihr immer den Eintritt in der: 
Pfarrhof wehre, und daß er sie schon wiederholt gebissen habe. Trotz 
allen Zuredens der Mutter ivollte sie nicht allein in ihre Unterrichts- 
stunde gehen. Auch meinem Vater gelang es nicht, ihren Sinn zu 
ändern. Da gab er mir seinen Stock, der größer war als ich selbst, 
und sagte: „Dann soll dich Werner hinbringen, der hoffentlich mehr
	        
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