Full text: (Für das 4. Hilfsschuljahr) (Teil 2, [Schülerbd.])

IX. Ach, wer doch das könnte! 
1. Gelnäht sind die Felder, der Stoppelwind weht; 
hoch droben in Lüften mein Drache nun steht, 
die Rippen von Holze, der Leib von Papier, 
zwei Ohren, ein Schwänzlein sind all seine Zier. 
Und ich denk': Sv drauf liegen 
im sonnigen Strahl, — 
ach, wer doch das konnte 
nur ein einziges Mal! 
2. Da guckt' ich dem Storch in das Sommernest dort: 
„Guten Morgen, Frau Storchen, geht die Reise bald fort?" 
Ich blickt' in die Häuser zum Schornstein hinein: 
„Papachen, Mamachen, wie seid ihr so klein!" 
Tief unter mir säh' ich 
Fluß, Hügel und Tal, — 
ach, wer doch das konnte 
nur ein einziges Mal! 
3. Und droben, gehoben, auf schwindelnder Bahn, 
da faßt' ich die Wolken, die segelnden, an; 
ich ließ mich besuchen von Schwalben und Krüh'n 
und könnte die Lerchen, die singenden, sehn, 
die Englein belauscht' ich 
in: himmlischen Saal, — 
ach, wer doch das könnte 
nur ein einziges Mal! 
Viktor Blüthgen,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.