XY Volkslied. 
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15 umb meines bulen willen." 
Man heit den reuter für ein hold, 
er fürt das wacker megdlein auß der weit 
und denkt darbei zu bleiben, 
wer uns den winter auß nöten hilft, 
20 den sommer scheint uns die sonne! 
Der uns das licdlein new gesang, 
ein freier reuter ist ers genant, 
er hat’s gar wol gesungen; 
er hat ein megdlein im herzen lieb, 
25 zur liebsten kan er noch wol kommen. 
9. Der Schwartenhals. (Uhland I, 534.) 
Ich kam für einer frau wirtin haus, 
man fragt mich, wer ich wäre. 
„ich bin ein armer schwartenhals, 
ich eß und trink so gerne.“ 
5 Man fürt mich in die stuben ein, 
da bot man mir zu trinken; 
mein äugen ließ ich umbher gan, 
den becher ließ ich sinken. 
Man setzt mich oben an den tisch, 
10 als ich ein kaufherr wäre, 
und do es an ein zahlen ging, 
mein seckel stund mir läre. 
Do ich zu nachts wolt schlafen gan, 
man wies mich in die scheure. 
15 do wart mir armen schwartenhals 
mein lachen viel zu teure. 
Und do icli in die scheure kam, 
do hub ich an zu nisten, 
do stachen mich die hagedorn, 
20 darzu die rauhen distel. 
Do ich zu morgens frü aufstund, 
der reif lag auf dem dache, 
do mußt ich armer schwartenhals 
meins Unglücks selber lachen. 
25 Ich nam mein schwert wol in die hand 
und gurt es an die seiten; 
ich armer must zu füßen gan, 
das macht, ich het nicht z’reiten. 
Ich hub mich auf und gieng darvon 
30 und macht mich auf die Straßen; 
mir kam eins reichen kaufmans son, 
sein tesch must er mir laßen. 
9 Schwanenhals, Hungerleider. 1G teure, selten. 18 nuten, Nest, Lager 
bereiten.
	        
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