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menge wegen gar nicht gezählt, sondern nur durch einen ab¬
gesteckten Raum gemessen werden. Das vereinigte griechische Heer
verteidigte unter dem Oberbefehle des spartanischen Königs Leoni-
das den Engpaß der Thermopylen, die einzige Heeresstraße
von Nord- nach Mittelgriechenland, auf der einen Seite durch hohe
Felsen, auf der anderen durch den sumpfigen Meeresstrand geschützt.
Als ein Verräter den Persern einen Fußpfad über das Gebirge
zeigte, entließ Leonidas den größten Teil feiner Truppen; er selbst
mit 300 Spartanern widerstand den heranstürmenden Feinden, deren
Pfeile die Sonne verdunkelten, und fiel mit allen feinen Gefährten.
16. Themistokles. 490 v. Chr.
Als Xerxes nach der Schlacht bei Thermopylä gegen Athen zog,
bestiegen die Athener die Schiffe, welche sie, vom Orakel auf die
„hölzerne Mauer" hingewiesen, auf Rat des Themistokles erbaut
hatten, und überließen ihre Stadt dem Feinde, der sie in Asche
legte.
Die griechische Flotte versammelte sich bei Salamis. Themistokles
riet den Heerführern, hier eine Schlacht zu liefern, da den Feinden
in dem engen Sunde ihre Übermacht nichts nütze. Da sie zaghaft
waren, schickte er heimlich einen Boten an Xerxes und riet ihm,
die Griechen hier anzugreifen, um sie alle auf einmal zu vernichten.
Es geschah, und die griechische Flotte erfocht am 20. September
480 v. Chr. einen herrlichen Sieg. Xerxes zog mit dem Reste
seines Heeres eilig nach Asien ab und ließ nur seinen Schwager
Mardonius mit 300000 Mann in Griechenland zurück. Dieser
wurde im folgenden Jahre (479 v. Chr.) bet Platää besiegt und fiel.
Nach der Vertreibung der Perser ließ Themistokles gegen den
Widerspruch der Spartaner Athen mit einer starken Mauer um¬
geben. Aus Haß brachten diese ihn in den Verdacht des Verrats.
Er ging in die Verbannung und starb in Kleinasien, wo ihn der
Perserkönig freundlich aufgenommen hatte.
17. Perikles. Um 445 v. Chr.
Den höchsten Glanz erreichte Athen unter Perikles. Dieser
stammte aus einem reichen Adelsgeschlechte und war von klugen
Lehrern sorgfältig erzogen worden. Besonders gewaltig war seine