Die Entdeckung der Eigenschaft des Magnets.
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Siebentes Kapitel.
Erscheinungen, die sich vom Erdmagnetismus ableiten.
Der Magnet. — Die magnetische Anziehungskraft. — Magnetische Induktion. —
Declination oder horizontale Abweichung der Magnetnadel. — Jährliche Verän¬
derung dieser Abweichung. — Tägliche Veränderung derselben. — Jnclination
oder vertikale Abweichung. — Ursprung des Erdmagnetismus.
Nachdem wir die Naturerscheinungen beschrieben haben, die ihren Ur¬
sprung in der Elektricität haben, so wird es wohlgethan seyn, auch derer
zu erwähnen, die aus dem Magnetismus hervorgehen. Die Gelehrten
kennen die Natur des magnetischen Elements ebensowenig, als die des
electrischen, und sind ebenso unbekannt mit dem Ursprung ihres Ein¬
flusses aus und ihrer Beziehungen unter einander. So weit nun die
Beobachtung derselben geht, fehlt es nicht an Zeugnissen, die darauf be¬
rechnet sind, dem Forscher den Glauben einzuprägen, daß diese Ursachen
innig verknüpft, wo nicht gar identisch seyen. Ehe wir aber auf die
Natur des Agens übergehen, wird es nothwendig seyn, einige der Wir¬
kungen zu beschreiben, durch welche sein Vorhandenseyn stets bestimmt
werden kann.
Der Hauptgrundsatz der Lehre vom Magnetismus besteht darin, daß
Eisen und eisenhaltige Körper überhaupt in einem besondern Zustand
eine direktive Kraft haben, indem ihr eines Ende nach einem Punkt in der
Nähe des Nordpols der Erde, ihr anderes yach einem korrespondirenden
Punkte im Süden zeigt. Es scheint in der That eine ganz besondere
Verwandtschaft zwischen den Polen der Erde oder gewissen Punkten in der
Nähe derselben und den Enden oder Polen der Magnete zu bestehen. Diese
Anziehungskraft ist nicht, wie man glauben könnte, auf Einen Pol beschränkt,
sondern in beiden gleich thätig, und wenn wir die Wirkung des einen