Full text: [Lesebuch für die mittlere und obere Stufe (Teil 3, [Schülerband])

ee 48. Der deutsch-französische Krieg. 
Nord-⸗ und Süddeutschlands bisher angehört hatte, aus. Dieser Bun 
war überhaupt aufgelöst. Dafür wurde der norddeutsche Bun 
gegründet. Zu demselben gehörte das ganze nördliche Deutschland von 
der Nord⸗ und Ntsee bis zum Main. An seiner Spitze stand Preußen 
Dasselbe hatte ei neue Provinzen erhalten: Schleswig⸗ Holsten 
Hessen⸗Nassau und Hannover. Nun bildet es von der russischen 
zur französischen Grenze ein zusammenhängendes Ganzes und best 
nicht mehr aus getrennten Teilen. Von den Grenzen Danemart 
erstreckt sich das preußische Gebiet bis an den Main. 3 
Auch mit den süddeutschen Staaten machte Preußen jetzt ebenfals 
Frieden. Es schloßz mit ihnen ein Bündnis durch welches sie sih 
pflichteten, ihre Kriegsmacht im Falle eines Krieges unter den Oberbefe 
des Königs von Preußen zu stellen. Dadurch wurde die Wasfen 
brüderschaft und das treue Zusammenhalten der Nord- und Suddeutschen 
in dem Kriege gegen Frankreich im Sommer 1870 vorbereitet. 
Mit dem glorreichen Heldenkaiser Friedrich Barbarossa u 
die Herrlichkeit des deutschen Reiches ins Grab. Aber das beu 
Volk hat nie die Hoffnung verloren, daß diese Herrlichkeit wiederkehre 
werde „mit ihm zu seiner Zeit“. Siebenzig Jahre alt war Varbarossn 
als er von hinnen ging. Siebenzig Jahre all war König Wilhelm 
als er 1866 Schirmherr Deutschlands und der Gruͤnden des nord⸗ 
deutschen Bundes wurde. Bock 
48. Der deutsch⸗französische Krieg. 
1. Wie uns Frankreich den Krieg erklärt. 
UNapoleon III., Kaiser von Frankreich, betrachtete sich als d 
ersten und obersten Fürsten Europas. Wenn er am Neujahrstage n 
Gesandten der anderen Staatsoberhäupter um sich versammelte, 
lauschten sie und mit ihnen die Völker in ängstlicher Spannung, “ 
die Losung Krieg oder Frieden lauten werde. Es war, als wen 
beides, Heil und Verderben, von seinem Willen in ganz Europa 
hinge. Er maßte sich an, alle Angelegenheiten vor seinem Richterstuh 
zu entscheiden. 
Die Franzosen gönnten uns Deutschen nicht, daß wir nach außen 
selbständig und unabhängig, nach innen immer mehr einig und dadurh 
stark würden. Der norddeutsche Bund mit seiner AÄrmee, welche 
als 909 tausend Mann betrug, war ihnen ein Dorn im Auge. Sh 
sahen sie auf das Bündnis, welches der norddeutsche Bund bereits m 
Süddeutschland geschlossen hatte, wonach für den Fall eines Krien 
die süddeutschen Heere sich mit denen Noͤrddeutschlands vereinigen un 
unter den Oberbefehl des Königs von Preußen stellen sllien. d 
war ohnehin nur der Anfang. Es war die Absicht, daß Süd- un 
Norddeutschland ganz und vollständig sich verbänden. Die —5 
aber wollten dies verhindern, damit das deutsche Volk für sie nicht 
mächtig würde.
	        
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