103
i. I. 1758 von den Preußen geschleift wurde, nicht unbesehen.
Südlich von Pirna liegen der Gefechtsplatz Nenntmannsdorf und
die Stadt Liebstadt mit ihrem Bergschlosse »Kakukstein«. Beim
Dorfe Cotta erhebt sich der »Cottaer Spitzberg«, in dessen Nähe
ein sehr feiner und weißer Sandstein gebrochen wird. Nördlich
von hier, am linken Elbufer und beim Dorfe Pötzscha, liegen die
»Bärensteine«, zwei Sandsteinfelsen, die durch einen tiefen, breiten
Grund getrennt werden und viele Schluchten und Spalten enthal¬
ten. Der hier befindliche sog. »Diebskeller« ist eine, von zusam¬
mengestürzten Felsenwänden eingeschlossene und gebildete Höhle.
Von den Bärensteinen begeben wir uns nach dem steilen
»Königstein«, der 978' über den Elbspiegel und 1114' über
die Nordsee sich erhebt. Auf dem ziemlich umfangreichen Gipfel
liegt die berühmte Bergfestung König sie in, die weder unter-
minirt, noch erstürmt, weder beschossen noch ausgehungert werden
kann. Nur ein einziger, sehr wohl verwahrter Zugang führt hin¬
auf. Wir besehen uns auf dem Königstein die großartigen Kase¬
matten und den 1172' tiefen, in 40 Jahren vollendeten Brunnen.
Das bis zum Jahre 1818 hier befindliche berühmte Weinfaß faßte
über 3700 Eimer und war 34' lang und 24' hoch. Außerdem
befinden sich auf dem Königsteine mehrere Gärten, eine Wein¬
pflanzung, ein Wäldchen und etwas Ackerfeld. Ganz in der Nähe
liegen der isolirte, 1395' hohe »Papststein« und der 1257' hohe
»Pfaffenstein«, beide in Form und Zerklüftung sehr ähnlich. Er¬
sterer gewährt von seinem Gipfel aus ein herrliches Rundgemälde;
auch letzterer bietet eine schöne Fernsicht. Weiter nach O. hin liegt
der isolirte »Kuppelberg« mit seinem langausgedehnten Gipfel.
Wir wandeln nun in dem vielbesuchten »Bielagrunde« hinauf, um
die hohen, eigenthümlichen, höchst merkwürdigen Felsengruppen,
die hübsche Schweizermühle und die Kaltwasserheilanstalt zu be¬
suchen. Rechts erblicken wir das »große Horn«, links den viel¬
fach zerrissenen »Katzstein«. Beim Dorfe Langhennersdorf
bildet ein, der Gottleuba zuströmendes Flüßchen einen 60' hohen
Wasserfall, den größten des Königreichs. Südlich vom Kuppel¬
berge erheben sich die »Zschirnsteine«, freistehende, gewaltige Fels-
maffen. Beim »Kleinen Zschirnstein« ereignete sich i. I. 1844 ein
furchtbarer und bedeutender Bergsturz. Der »Große Zschirnstein«
ist der höchste Berg des Meißner Hochlandes, 1731' hoch, und ge¬
währt eine reizende Fernsicht. An der Nordseite seines Gipfels
liegt das sog. »Rabenbad«, eine, mit Wasser angefüllte, schalen¬
artige Vertiefung, bei welchem die Slaven ihrem schwarzen Gotte
Czernobog Kriegsgefangene Deutsche geopfert haben sollen.
Dem Königstein gegenüber erhebt sich am rechten Ufer der
»Lilienstein«, eigentlich »Lilgenstein«, der fast senkrecht eine Höhe
von 1265' erreicht. Früher trug dieser Sandsteinfelsen ein festes