103. Vom Spinnlein und Mücklein
ein trauriges Stücklein.
Friearion saul.
Kinderheimat in Liedern. Volksausgabe, Guteraloh. 1875. 8. 31.
Zucern n sndeeet. rate fabe 1. Auti. Btuttgart. 1886. 8. 4
Die Spinne hat gesponnen
den Silberfaden, zart und fein.
Du Mücklein in der Sonnen,
nimm wohl in acht die Flügelein!
Die Spinne hat gewebet
ihr seidnes Netz mit kluger Hand;
wer weiß wie lang' noch lebet
fein Mücklein, das die Flügel spannt!
Fein Mücklein, — horcht! — wie denkt es?
Durchs Netz zu fliegen ist ein Spiel ·
Frau Spinne aber faͤngt es
und speist es auf mit Eanf und Stiel. *
104. Bienchen.
Das liebe kleine Bienchen sich spät und früh bemüht,
es sitzt auf allen Blümchen, versuchet jede Blüt
Sehr emsig fliegt es weit und breit, trägt ein mit großem Fleiß
und sucht die ganze Sommerzeit auch für den Winter Speis
105. Die Grille und die Ameise.
Eine Grille kam bei strenger Kälte zu ihrer Nachbarin,
der Ameise. „Frau Nachbarin,“ sagte sie, „leiht mir
doch einige Speise, denn ich habe Hunger und doch nichts
zu efsen · — „Hast du denn nicht Speise für den Winter
gesammelt?“ fragte die Ameise. „Ich hatte ja keine Zeit
dazu,“ war die Antwort. „Keine Zeit, Frau Grille?
Was hast du denn im Sommer zu thun gehabt? —
„Ich habe gefungen und musiziert,“ erwiderte die Grille
„Nun gut,“ war die Antwort der Ameise, wenn du im
Sommer musiziert hast, so magst du im Winter tanzen.
Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.“
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