Full text: Lesebuch zur Geschichte der deutschen Literatur alter und neuer Zeit

240 Neudeutsche Literatur. 
Dies ist mein Dant, dies ist sein Wille: O Gott, laß deine Güt' und Liebe 
Ich soll vollkommen sein, wie er. Mir immerdar vor Augen sein! 
So lang ich dies Gebot erfülle, Sie stärk' in mir die guten Triebe, 
Stell ich sein Bildniß in mir her. Mein ganzes Leben dir zu weihn, 
Lebt seine Lieb' in meiner Seele, Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen; 
So treibt sie mich zu jeder Pflicht; Sie leite mich zur Zeit des Glücks; 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle, Und sie besieg' in meinem Herzen 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht. Die Furcht des letzten Augenblicks 
Vom Tode. 
Meine Lebenszeit verstreicht, Dich dieß reine Herz erheben. 
Stündlich eil' ich zu dem Grabe Dann erschreckt dich kein Gericht, 
Und was ist's, das ich vielleicht, Gott ist deine Zuversicht! 
Das ich noch zu leben habe 
e an deinen Tod, Ueberlaß des r ei 
Säume nicht, denn Eins ist Noth. Gott allein. und t und wache. 
Daß er dich zur Ewigkeit 
Lebe, wie du, wann du stirbst, Fertiger im Guten mache. 
Wünschen wirst, gelebt zu haben. Uebe dich, recht fromm zu sein, 
Güter, die du hier erwirbst, Lerne dich des Todes freun. 
Würden, die dir Menschen gaben, — 
Werden dich dann nn an Ueberwind ihn durch Vertraum 
Diele Glte sind nicht vein Sprich ich weiß, an wen ich glaube; 
Und ich weiß, ich werd ihn schaun 
Nur ein Herz, das Gutes liebt, Einst in diesem meinem Leibe. 
Nur ein ruhiges Gewissen, Er, der rief, es ist vollbracht! 
Das vor Gott dir Zeugniß giebt, Nahm dem Tode seine Macht. 
Wird dir deinen Tod versüßen; n 
Dieses Herz, von Gott erneut, n n u n e in 
Giebt im Tode Freudigkeit. en e ee n 
Wann in deiner letzten Noth Lehre du mich selbst bedenken; 
Freunde hülflos um dich beben; Daß ich täglich weiser sei, 
Dann wird über Welt und Tod Bis zum Tode dir getreu. 
Preis Gottes aus der Natur. 
Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre 
Ihr Schall pflanzt seinen Nahmen fort, 
Ihn rühmet der Erdkreis, ihn preisen die Meere, 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort. 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne, 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt? 
Sie kommt und leuchtet, und lacht uns von ferne, 
Und läuft den Weg gleich als ein Held 
Vernimm's, und sieh die großen Werke, 
Die die Natur dir aufgestellt. 
Verkündigt Weisheit, Ordnung, Stärke 
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt? 
Kannst du die unzählbaren Heere 
Der Wesen fühllos wohl beschaun?
	        
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