Im Herbste kamen immer Holzhauer unb fällten einige 
der größten Bäume; das geschah jedes Jahr, und den jungen 
Tannenbaum, der nun ganz gut gewachsen war, schauerte 
dabei, denn die großen prächtigen Bäume fielen mit Prasseln 
unb Krachen zur Erde, die Zweige wurden ihnen abgehauen, 
die Bäume sahen ganz nackt, lang imb schmal aus; sie 
waren fast nicht mehr 51t erkennen. Aber dann wurden sie 
auf Wagen gelegt, und Pferde zogen sie dann aus dem 
Walde hinaus. 
Wo sollten sie hin? Was stand ihnen bevor? 
Im Frühjahr, als die Schwalben und Störche kamen, 
fragte sie der Baum: „Wißt ihr nicht, wohin sie gefiihrt 
wurden? Seid ihr ihnen rächt begegnet?" 
Die Schwalberr wrrßterr rrichts; aber der Storch sah nach- 
derrklich aus, nickte mit dem Kopfe und sagte: „Ja, ich 
glaube wohl! Mir begegneten viele rreue Schiffe, als ich 
aus Ägypten flog: arrf derr Schifferr waren prächtige Mast- 
bäume; ich darf annehmen, daß sie es waren; sie hatten 
Tarrrrengeruch; ich kann vielmals grüßen; ja! die prangen, 
die prangen!" 
„0, wäre ich doch arrch groß genug, um iiber das Meer 
hinfahren zrr sönnen! Wie ist denn eigerrtlich dieses Meer, 
unb wie sieht es aus?" 
„Ja, das zu erklären, ist zrr weitlärrfig," sagte der Storch, 
und darrrit girrg er fort. 
„Freue dich deiner Iugerrd!" sagterr die Sonnenstrahlen; 
„freue dich deirres frischen Wachstrnns, des jungen Lebens, 
das irr dir ist." 
Llnd der Würd küßte derr Barrnr, rrrrd der Tarr meinte 
Tränen über ihn; aber das verstarrd der Tarrrrenbaurn nicht. 
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