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Chlodwigs Uachfofger.
Nach Chlodwigs Tode teilten seine vier Söhne das Reich unter
sich, doch war die Regierung eine gemeinschaftliche. Sie eroberten das
südliche Thüringen zwischen Fichtelgebirge und Main, das .jetzt Franken
genannt wurde, zerstörten das burgundische Reich, vertrieben den
letzten Rest der Westgoten aus Gallien und unterwarfen die Bayern
ihrer Oberhoheit. Das Frankenreich erstreckte sich vom Ärmelmeer bis zu
den Alpen, von den Pyrenäen bis zur Elbe; es zerfiel in Anstrasien
(Ostreich), Nenstrien (Westreich) und Burgund.
Die letzten Merowinger waren untätige Fürsten, die ihre Zeit in
Wohlleben und Müßiggang zubrachten. Nur einmal im Jahre erschienen
sie ans einem Wagen, der mit Kühen bespannt war, nach alter Sitte auf
dem Reichstage, der am 1. März abgehalten und deshalb Märzfeld
genannt wurde; sie genehmigten die gefaßten Beschlüsse, hielten die
Truppenschau ab und nahmen die dargebrachten Geschenke in Empfang.
Die Regierung des Landes überließen sie ihren ersten Hausbeamten, den
Hans meiern (majores domus). Nach der Teilung des Reiches
in Austrasieu mit Metz, wo deutsche Sitte und deutsche Sprache ge-
blieben war, in Neustrien mit Paris und in Burgund mit Orleans
als Hauptstadt, wo römisches Wesen vorherrschte, hatte jedes Land seinen
eigenen Hausmeier.
Die bedeutendsten unter den Hausmeiern in Austrasien waren die
Pippiniden. Pippin von H«ristal, so genannt nach einem
Schlosse an der Maas, machte die Würde der Hausmeier in seiner
Familie erblich. Karl Martell^) besiegte die Araber in der blutigen
Schlacht bei Tours und Potters (732) und rettete dem Abendlande
den christlichen Glauben und die christliche Kultur. Pippin der Kleine
ließ sich, nachdem die Großen geistlichen und weltlichen Standes und der
Papst ihre Zustimmung gegeben hatten, von dem hl, Bonifatius (?)
zum Könige salben (751), den letzten Merowinger Childerich schickte
er in ein Kloster. Er zog über die Alpen und stand dem Papste im
Kampfe gegen die Langobarden bei. Sie wurden besiegt. Ein Stück des
eroberten Landes. das Exarchat von Ravenna und das Fünfstädte¬
gebiet (Pentapotis) an der Ostküste Italiens, südlich von der Pomün-
dung, schenkte er dem päpstlichen Stuhle als Patrimonium Sancti
Petri (Erbgut des hl. Petrus) und legte so den Grund znm Kirchenstaate.
*) Martell, d. h. Hammer.