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Über den Burggraben führte eine Zugbrücke zum Burgtor, das
durch ein Fallgitter und kräftige Seitentürme geschützt war. Durch
das Burgtor gelangte man auf den äußeren Burghof, den
Zwinger; durch ein zweites Tor, über dessen Bogen sich die sogenannte
„Pechnase" befand, trat man in den inneren Burghofs Inmitten
der Mauern erhob sich
hier der gewaltige Burg-
fried, mehrere Stock-
werke hoch und bei älteren
Burgen das eigentliche
Wohnhaus für den Burg-
Herrn und seine Familie.
Im oberen Stockwerk
hatte der Turm wart
seine Wohnung. Tief
unter dem Burgfried war
das schauerliche Burg-
verließ, wo der gefangene
Feind oft jahrelang nach
der Freiheit schmachtete.
Der Burgfried hatte kein
Tor, sondern in der Höhe
des zweiten Stockwerks
eine Tür, zu der von
außen eine hölzerne Treppe
führte, die leicht entfernt
werden konnte.
An den Bnrgsried
lehnte sich der Palast
mit dem prächtigen
Rittersaal, die Kemennte,') die Wohnung der Burgfrau, und die
Burgkapelle.
Leben auf der Burg. Einförmig floß besonders im Winter das
Leben auf der Burg dahin, und gern war deshalb der Besuch befreundeter
Ritter, Pilger und Sänger gesehen, die durch Gesang und Spiel und
abenteuerliche Erzählungen die Zeit verkürzten. Die Ritter "fanden
Kurzweil an Jagd (Pirschjagd und Falkenbeize) und Fehden, die Burg-
fraueu besorgten mit den Töchtern und dem Gesinde die Hauswirt-
Eine mittelalterliche Aurg.
Nach Wachsmuths sehr empfehlenswerter Sammlung für
den geschichtlichen Anschauungsunterricht.
V) Kemenate von caminata, weil durch einen Kamin heizbar.