Friedrich Wilhelm'S Werke. 233
Gott, ich sterbe zufrieden, weil ich einen so würdigen Sohn zum Nachfolger
habe!" Dann ordnete er Alles wegen seiner Bestattung; die Leichenpredigt
sollte über den Text gehalten werden: „Ich habe einen guten Kamps gekämpft."
Am 31. starb er nach großen Leiden, aber in ruhiger Fassung mit den Wor¬
ten: ,,f)err Jesu, du bist mein Gewinn im Leben und im Sterben." Er war
zweiundsunszig Jahre alt und hatte siebenundzwanzig Jahre regiert.
Sein Staat war unter seiner Regierung durch Geldern und das für den
Handel so wichtige Stettin mit den Odermündungen erweitert worden; der
gesammte Flächeninhalt betrug nun 2275 Quadratmeilen. Die Zahl der Ein¬
wohner war auf 2,240,000, die Bevölkerung Berlins auf 98,000 Seelen ge¬
stiegen. Die Stärke des trefflich geübten und reichlich ausgestatteten Heeres
hatte er bis auf einige und 80,000 Mann vermehrt, die Einkünfte des Landes
von 2\ auf fast Millionen Thaler erhöht. Obwohl er viele Millionen
auf den Wiederanban seiner Länder, auf den Ankauf neuer Krougüter und
aus die Ausstattung der jüngeren Prinzen verwendet hatte, so hinterließ er
doch seinem Nachfolger einen baaren Schatz von fast neun Millionen.
So waren denn die redlichen Mühen seiner streng geordneten Verwal¬
tung nicht verloren, vielmehr hatte er für seinen Sohn die Mittel geschafft,
durch welche es diesem möglich wurde, die gewaltigen Unternehmungen zu wa¬
gen, von welchen wir alsbald erzählen werden.