Full text: Von 1198 bis zum Ende des Mittelalters (H. 9)

Ge o rfj"i-ckor t- i si s ’iuit 
für internationsb w-cü uibach \ofsgi *un9 
Braunschv/eig 
^2“ Bibliothek 

Vorwort. 
Das vorliegende heft ist dazu bestimmt, eine quellenmäßige Erläuterung 
gewisser besonders wichtiger oder charakteristischer Momente der geschicht¬ 
lichen Entwicklung Deutschlands während des späteren Mittelalters im Klassen« 
unterrichte zu ermöglichen. Die letzten drei Jahrhunderte des deutschen Mit¬ 
telalters sind in weit höherem Maße als ihre Vorgänger beherrscht durch 
das wirken auseinanderstrebender, widerstreitender Kräfte, durch Auslösung 
alter, Ausbildung neuer Formen in Staat und Kirche, Gesellschaft und Wirt¬ 
schaft. Dem Bearbeiter lag mithin die Aufgabe ob, aus der ungeheuren Fülle 
des Quellenmaterials eine Auswahl zu treffen, die auf äußerst beschränktem 
Baume doch nach Möglichkeit ein Bild von den bewegenden Kräften und Be¬ 
strebungen Ser Seit gibt. Die Minderung der Reichsgeroalt im Kampfe zwischen 
Kaisertum und Papsttum unter gleichzeitigem Erstarken des territorialen 
Fürstentums, die (Entstehung der kurfürstlichen (Oligarchie, die Hausmachts¬ 
politik des Königtums, die kortziliare Bewegung, die wachsende politische und 
wirtschaftliche Bedeutung der Städte, die Ausbreitung des Deutschtums nach 
Osten, diese Punkte waren in erster Linie zu berücksichtigen. Allerdings nicht 
in gleicher Weise. Die (Beschichte des Reiches hat auch in dieser Zeit das 
Rückgrat des Klaffenunterrichts zu bilden. Gewisse Seiten der Entwicklung, 
die eingehender zu behandeln schon der Raum verbot (Städtewesen, Bauern¬ 
stand und Kolonisation des Ostens), finden entsprechende Berücksichtigung in 
der zweiten Reihe dieser Sammlung. Daß unter den gebotenen (Quellen die 
urkundlichen im weiteren Sinne erheblich stärker vertreten find als die literari¬ 
schen, wird jeder Kenner des späteren Mittelalters gerechtfertigt finden. Da 
ihr Verständnis die gemeinsame Arbeit von Lehrern und Schülern zur Vor¬ 
aussetzung hat, konnten die erklärenden Anmerkungen auf ein Mindestmaß 
beschränkt werden. Die wenigen umfangreicheren Anmerkungen dienen in 
der Regel ergänzenden (Quellenstücfen. 
QueUenfammlimg I, 9: ventzer, von 1198 bis zum Ende öes Mittelalters 1
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.