wer es suchte, erreichte es nicht. Da verbrachte ich 8 Tage
auf der Suche nach diesem Gebirge, und ich wußte nicht, wo
(ich in) Wahrheit dort war. Ich warf mich auf den Bauch vor
Htin und seiner Mutter, der großen Zaubergöttin, und allen
Göttern dieser wüste, und ich legte für sie Weihrauch auf die
Slamme. ^ Als es zweimal Morgen geworden war, stieg ich
zum Gebirge von Kohnu hinauf. . . Die Beduinen waren
über die Berge verstreut und suchten diese ganze wüste ab."
Durch ihre Hilfe wurde er gerettet; er war froh und „ich
pries den (Bott ZTCont." Gewiß berichtete Antef in dem zer¬
störten Schluß der Zelsinschrift, daß er ein besonders gutes
(Beftein gefunden hatte und den Auftrag seines königlichen
Herrn „besser als irgend ein anderer" ausführen konnte.
Koch an einem anderen (Drte außer hammamät finden
sich zur gleichen Zeit ähnliche $elsinschriften, nämlich in
Sarbüt el-Chädim, einem wüsten Gebirgstale der Sinai-
Halbinsel. Dort war es nicht §elsgestein und Material zu
Bauwerken, Statuen und Särgen, was die Ägypter anlockte,
sondern Minen, in denen sich Kupfererze sowie die Halbedel¬
steine Malachit und Türkis fanden. Da die Bergwerke
den Ägyptern gewiß schon seit der Urzeit besannt waren, er¬
staunen wir nicht, wenn König Semer-chet aus der ersten
Dynastie (4. Jahrtausend v. Chr.) sie ausgebeutet hat — denn
einen anderen Zweck kann seine Razzia gegen die dortigen Be¬
duinen nicht gut gehabt haben. Mit welchen Schwierigkeiten
eine solche Arbeit in dem wasserlosen unfruchtbaren wüsten-
gebirge zu kämpfen hatte, können wir in den folgenden In¬
schriften aus dem Mittleren Reiche zwischen den Zeilen lesen.
Auf einer Stele eines Amen-em-het, der sich nach den
großen Königen der 12. Dynastie nannte, heißt es1):
„Expedition des Dieners dieses Gottes (d. H. des Königs),
des Gottesschatzmeisters, Kabinettsvorstehers, Leiters der
Soldaten und freundes des Pharao Amen-em-het, um herr¬
liches Gestein für Seine Majestät zu holen. Dieser (Bottes¬
schatzmeister, er sagt: Ich bin zum Erzgebiet des Ka2) ge¬
kommen und habe Fronarbeiten auferlegt. Ich trieb den
1) Raymond lveill, Recueil des inscriptions egyptiennes du
Sinai (Paris 1904), 5. 76, Nr. 64.
2) IDohl Harne eines Mannes, des Besitzers oder des ersten Aus¬
beuters der Mine.
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