Full text: Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters

12 Erster Zeitraum. Von bcn ältesten Zeiten bis zur Bildung bes beutscheu Reiches 843. 
Reiche die Segnungen des Friedens zu teil werden zu lassen. Zu Fuß 
durchwanderte er die Provinzen und traf überall zweckmäßige Ver¬ 
besserungen. Ein Erbbegräbnis (Mausoleum) für sich und seine 
Nachfolger schuf er in der „Burg des Hadrian", der heutigen 
Engelsburg. 
138-161 Unter seinem Adoptivsohne Antoninus Pius erfreute sich das 
Reich des tiefsten Friedens und daraus fließenden Wohlstandes. Sein 
161-18« Schwiegersohn Marcus Aurelius, „ein Weiser auf dem Thron", 
war ein milder und gerechter Kaiser. Notgedrungen mußte er gegen 
Parther und Germanen zum Schwerte greifen, da diese wieder des 
Reiches Grenzen überfluteten. Während erstere glücklich geschlagen 
wurden, kounte er gegen Markomannen und Quaden nur mit Mühe 
die Donaulinie behaupten. Auf einem Zuge gegen sie starb er zu 
Vindobona (Wien). 
4. Tas Sinken des römischen Kaiserreichs. 
Von geringen Ausnahmen abgesehen, hatten die Römer länger 
als ein und ein halbes Jahrhundert treffliche Kaiser an ihrer Spitze 
gehabt. Der Wohlstand der Provinzen hatte sich ungemein gehoben, 
Kriege waren selten und fast nur an den Grenzen geführt worden 
und hatten dazu gedient, die Wehrkraft nicht erlahmen zu lassen. Die 
Germanen hatten vergeblich im römischen Machtbereich festen Fuß zu 
fassen gesucht und traten zahlreich in die römischen Legionen. Mit 
dem Tode Marc Aurels beginnt jedoch der Niedergang des Reiches. 
Die Prätorianer setzen meistens die Kaiser ein, die häufig eines ge¬ 
waltsamen Todes sterben. Die Sittenlosigkeit der römischen Bevölke¬ 
rung wächst lawinenartig; die Christen allein zeichnen sich durch Zucht 
und Sittsamkeit ans. Da aber einige Kaiser den Verfall des Reiches 
nur durch Aufrechterhaltung der heidnischen Religion aufhalten zu 
können glaubten und die Christen wegen ihrer Absonderung und Ver¬ 
weigerung der Opfer für den Bestand des Reiches gefährlich hielten, 
verfolgten sie sie wiederholt. 
Gefährlich wurden für die Römer die Kämpfe im Osten gegen 
das neupersische Reich unter dem Königshaus der Sasaniden, die das 
altpersische Reich in seinem früheren Umfange wieder herstellen wollten. 
Auch die Germanen waren den Römern dadurch gewachsen, daß sie 
sich zu größeren Völkerbündnissen vereinigten. Goten erscheinen an 
der unteren Donau und am schwarzen Meere und besetzen Daeien, 
Alamannen dringen über den römischen Grenzwall und gewinnen 
die Länder um den Oberrhein, Franken verwüsten vom Niederrhein 
aus Gallien. 
284-305 Das hereinbrechende Verderben suchte der Kaiser Diocletian 
durch eine vollständige Umgestaltung der kaiserlichen Macht und Regie¬ 
rung aufzuhalten. Er nahm dem ohnmächtigen Senate allen Einfluß
	        
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