yi Das Grausen weht, das Wetter saust,
Und aus der Erd' empor, huhu!
Fährt eine schwarz Riescnfaust;
Sie spannt sich auf, sie krallt sich zu —
Hui! will sie ihn beim Wirbel packen!
Hui! steht sein Angesicht im Nacken!
Es stimmt und flammt rund um ihn her
Mit grüner, blauer, roter Glut;
Es wallt um ihn ein Feuermeer,
Darinnen wimmelt Höllenbrut.
Jach fahren tausend Höllenhunde,
Laut angehetzt, empor vom Schlunde.
Er rafft sich auf durch Wald und Feld,
Und flieht laut heulend Weh und Ach;
Doch durch die ganze weite Welt
Rauscht bellend ihm die Hölle nach.
Bei Tag tief durch der Erde Klüfte,
Um Mitternacht hoch durch die Lüfte.
Im Nacken bleibt sein Antlitz stehn.
So rasch die Flucht ihn vorwärts reißt.
Er muß die Ungeheuer sehn,
Laut angehetzt vom bösen Geist,
Muß sehn das Knirschen und das Jappen
Der Nachen, welche nach ibm schnappen. —
Das ist des wilden Heeres Jagd,
Die bis zum jüngsten Tage währt.
Und oft dem Wüstling noch bei Nacht
Zu Schreck und Graus vorüberfährt.
Das könnte, müßt' er sonst nicht schweigen,
Wol manches Jägers Mund bezeugen.
Bürger.
116. Die iviläe 3agll.
Wenn Sturm die Waldung rüttelt,
Daß sie erbraust und kracht,
Wenn Holle Flocken schüttelt
Ä düstrer Winternacht:
Da zieht vom Hörselberge
Der wilde Jäger aus,
^nd mit ihm Riesen, Zwerge,
^iel Spuk und Höllengraus.
Da schwanken die Schreckgestalten
Wit Schwertern und Geschoß
^urch Zweig' und Felsenspalten
Fuß und hoch zu Roß.
Buschmann, Deutsches Lesebuch. II.
Hier grinsen Wutgesichter,
Dort droht ein langer Arm,
Hier formenlos Gelichter,
Dvrt Wolf und Bärenschwarm.
Horch! wie in allen Klüften
Das Jagdhorn wiederhallt,
Halloh! halloh! in Lüften
Und in den Tiefen schallt.
Wie wild es tobt und brauset,
Und furchtbar knallt und gellt,
Wie dumpf es heult und sauset
Und gräßlich brüllt und bellt!
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