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und somit begaben wir uns in Gottes Namen auf den Weg.
Der Offizier des Kommandos befolgte getreu seinen Befehl,
so daß ich, indem ich immer um ihn war, einer Behandlung
entging, die schändlicher nicht zu denken ist, denn gestoßen,
geschlagen und auf alle andere Art gequält zu werden, war das
Los meiner Mitgefangenen. Die Nacht ward in einem Dorfe
zugebracht. Der anbrechende Morgen ließ nicht ahnen, daß
mit diesem ein neues Elend für mich zu erwarten stehe. Mein
bisheriger Beschützer ward plötzlich so krank, daß er zurück-
bleiben und das Kommando einem Unteroffizier anvertraut
werden mußte. Mit Furcht und Schrecken trat ich den Marsch
an, und nicht ohne Grund; denn kaum waren wir einige Stunden
marschiert, so gefiel es den Russen, mir und den andern Ge-
sangenen ein Stück Zeug nach dem andern abzufordern. Um
nicht gemißhandelt zu werden, gab ich gutwillig alles hin, was
sie verlangten. Sogar das Hemd mußte ich in dieser fürchter-
lichen Kälte vom Leibe ziehen, wofür ich ein anderes, natürlich
schlechteres, wieder erhielt. Meine ganze Kleidung bestand
nunmehr in diesem Hemde und einem zerrissenen Kosakenkapot,
ohne Stieseln, ohne Kopfbedeckung. —
Als es anfing finster zu werden, blieben wir wieder die
Nacht in einem elenden Dorfe. Der andere Tag verging
ebenso, nur daß wir nicht wieder beraubt wurden, denn wir
Unglücklichen hatten nichts mehr, was wir ausziehen konnten.
Des Nachmittags kam der Transport in die Gegend, wo ich
früher auf Kommando gestanden hatte. Meine Füße, welche
ich in Ermangelung der Stieseln und Strümpfe mit Lumpen
umwunden hatte, waren vor Kälte aufgerissen und blutig; ich
konnte mich vor Hunger und Frost nicht mehr bergen; mein
Elend war auss Äußerste gestiegen. Da faßte ich den Ent¬
schluß, es koste auch, was es wolle, mich von dem Transport
zu entfernen, da ich ja nichts weiter zu verlieren hatte, als
das elendeste Leben. Ich sprang daher, so unbemerkt und rasch
als möglich, ins Gebüsch. Allein zwei andere Gesangene folgten
mir in gleicher Absicht nach; sie wurden bemerkt, und wir
Unglücklichen nach vielem Suchen zum zweiten Mal Gesangene.
Einer meiner Teilnehmer mußte das Unternehmen mit seinem
Leben büßen, und ich erwartete ein Gleiches. Doch der Unter-
osfizier schien sich jetzt der früheren Auszeichnungen zu erinnern,
die ich von dem Offizier genossen hatte, und so ward mir, nach