er alle Länder vom ägäischen Meere bis an den Ganges, ließ überall 
Säulen aufrichten, damit sie seinen Ruhm verkündeten, und schleppte 
eine Unzahl von Menschen in die Gefangenschaft nach Aegypten. Diese 
Gefangenen mußten ihm ungeheure Bauwerke aufführen; doch benutzte er 
sie auch, um Kanäle durch das Land zu ziehen und um solche Städte, 
welche den Ueberschwemmungen zu sehr ausgesetzt waren, auf Anhöhen 
zu verlegen. 
3. Menephtah, 1328—1309, ein schwacher Mann, den ich 
euch gar nicht nennen würde, wenn nicht unter seiner Regierung (1325) 
Moses die Israeliten aus Aegypten geführt hätte. Nicht lange nach 
dem Auszuge entstanden Empörungen, die ihn zwangen, 13 Jahre lang 
in Aethiopieu zuzubringen. 
4. Psämmetich, 670 v. Chr. Geb. Zu seiner Zeit regierten 
anfangs 12 Fürsten, die gemeinschaftlich in dem von Möris erbauten 
Labyrinth wohnten, das sie wieder hergestellt hatten. Als sie einst 
zusammen ein Opser bringen wollten, hatte der Priester statt 
12 goldener Opserschalen nur 11 zur Hand, und Psämmetich, der 
keine bekam, nahm rasch seinen Helm vom Kopfe, um aus diesem 
zu opfern. Als das die andern Fürsten sahen, erschraken sie; denn 
es gab eine alte Weissagung, nach welcher derjenige von ihnen Allein¬ 
herrscher werden solle, der ans einer thernen Schale opfere. Weil sie 
wußten, daß er ohne böse Absicht gehandelt habe, tödteten sie ihn nicht, 
verbannten ihn aber doch in die Sümpfe am Mittelmeere. Psämmetich 
war ganz erbost über ihr Verfahren uud fragte die Priester, was er 
thun müsse, um sich rächen zu können. Diese sagten: „Unternimm 
nichts, bis aus der See eherne Männer steigen, die dir helfen können. 
Das rathen dir die Götter!" Psämmetich ärgerte sich über einen solchen 
Bescheid uud meinte: „Da kann ich lange warten; ich habe wohl ge¬ 
hört, daß Fische ans der See kommen, aber nicht eherne Männer!" 
Kurze Zeit darauf kam einer seiner Diener gelaufen und erzählte voll 
Schrecken, daß eherne Männer ans Land gestiegen seien und die Küste 
plündern. Psämmetich glaubte nun die Weissagung erfüllt, begab sich 
zu den Fremdlingen — die übrigens blos griechische Seeräuber waren 
— bewog sie durch große Versprechungen, ihm zu helfen und machte 
sich zum Alleinherrscher. Bisher war es Sitte gewesen, allen Fremd¬ 
lingen den Eintritt in's Land zu verbieten, Psämmetich öffnete ihnen 
alle Häfen, und suchte sie durch große Vorrechte zu bewegen, sich bei 
ihm niederzulassen. Psammetichs Sohn, Necho, wird auch in der 
Bibel genannt (2. Kön. 23, 29—35. 2. Chron. 35, 20—24. und 
Cap- 36, 1—4.) Als Nechos Enkel Apries (^pri-es) oder 
Hophra manche unglückliche Kriege führte, empörten sich die Aegypter 
und setzten 
(5.) Amäsls, 570, der ein tüchtiger Krieger war, aus den Thron. 
Obwohl Amasis in seiner Jugend ein sehr leichtsinniges Leben geführt
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.