Norddeutsches Flachland.
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33. Torfstich im Hochmoor bei Bremen. Das Sinken des Wasserstandes ruft im Frühsommer den
Moorbauer ins Moor. In mühsamer Arbeit sticht er mit schmalem, scharfgeschlisfenem Spaten die ver-
filzten Schichten der „brennbaren Erde" ab, häuft sie auf, damit der Wind sie trocknet, und fährt den Brenn-
stoff in Kähnen auf dem Kanal zur Stadt. Aus den obersten Moorschichten wird Torsstreu gewonnen.
34. Moorbrennen im Hochmoor bei Br emen. Im Hochmoore kommt das einst allgemein übliche
Abbrennen der oberen Schichten im trockenen Frühjahr noch immer vor. Dann wälzen sich endlose Wolken
braunen Moorrauchs bis nach Mittel- und Süddeutschland hin. Der in Holzschuhen durch die Glut gehende
Moorbauer dämpft durch daraufgeworfene Erde die zu starke Glut und wirft Feuer auf die schlecht bren-
nenden Stellen. In die Asche sät er Buchweizen oder Kartoffeln. Aber nach sechs Jahren ist die Nähr-
kraft des Bodens erloschen. Dreißig Jahre mutz er brach liegen, bis er von neuem gebrannt werden kann.