Vorwort zur zweiten Auflage.
Es sind bei der Neuauflage meiner Lehrproben mancherlei versehen und
Fehler berichtigt worden. Den Veränderungen in der Weltlage ward Rech-
nung getragen. Die Lehrproben über Skandinavien und Böhmen haben eine
Umarbeitung von Grund aus erfahren, ebenso die Skizze über das Deutsche
Reich. Neu hinzugetreten ist „Rumänien", allerdings auch nur als Skizze,
da obwohl an manchen Stellen Kürzungen vorgenommen worden, ander-
seits infolge von Zusätzen, an denen besonders die Schilderungen teilhaben,
der Umfang der ersten Auflage überschritten war.
Line Reihe von Monographien über die einzelnen Länder haben mich
bei meiner Arbeit in hohem Matze gefördert.
Manche Beurteiler der ersten Kuflage haben Glossen gemacht über meine
„Mannheimer Wunderkinder", die immer genau so antworteten, wie ich es
wünschte. Als ob meine Niederschrift eine stenographische Aufnahme ge-
wesen wäre! Wie soll man denn anders verfahren, als die Antworten so zu
fassen, wie sie etwa gegeben werden müßten, bevor der Unterricht fort-
schreiten kann! Daß da oftmals nachgeholfen werden muß, das ist für den
Eingeweihten keine Frage, wiewohl ich nicht anstehe zu behaupten, richtig
geführte Schüler könnten einen Grad von Selbständigkeit erlangen, daß eine
Annäherung an das von mir gezeichnete Ideal nicht ausgeschlossen ist. Wenigstens
erhärten dies meine Erfahrungen.
Obwohl ich inzwischen meinen Wirkungskreis gewechselt habe, sind die
Mannheimer Verhältnisse als heimatkundliche Grundlage bei der Darstellung
der zweiten Auflage beibehalten worden.
Weimar, im März 1908.