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Fichtenwäldern, welche zum Theil noch nie von Aexten erschollen
und nur von Stürmen mwmanchmal gelichtet werden.
Thätiger als im Feldbau sind die E. in der Viehzucht;
häufig sind Rindvieh und Pferde in den flacheren tieferen, Schafe
nehr in den Gebirgsgegenden. Hierin haben diese Länder einen
großen Reichthum und für Vieh, Häute, Hörner und Wolle
fließt ihnen aus dem Ausland (worunter sogar Siebenb.) viel
Geld zu. Wild, Fische und Bienen in Menge.
Richt minder ergiebig ist das Steinreich. Aber außer rohem
Bau auf das in groͤßter Menge vorhandene Salz findet man
so gut als keinen Bergbau, obwol die Gebirge allem Anschein
nach an Metallen sehr reich sind. Sehr häufig ist in der Mol⸗
dau der Bergtheer (Peochert). — So reich an Naturgaben
diese Laͤnber! Doch werden sie noch sehr ungenügend
enutzt.
Beide Fürstenthümer sind nur sparsam bewohnt; ja selbst
in den Ebenen gibt es weite Strecken, welche kaum beweidet
werden. Zuverlaͤssige Angaben fehlen: doch lässt sich die Zahl
der E. auf etwa 25 Mill. setzen. Diese sind meist Walachen.
Ein Theil von ihnen ist von Adel, welcher in hoöheren (Bojuͤ⸗
ren) und niedern zerfällt. Nur die Adeligen haben das Recht
auf Grundbesitz, ja nur sie Menschenrechte und die Bauern
werden von ihnen auf das Härteste behandelt. Die Bildung
ist, mit Ausnahme eines Theiles der Bojaren, sehr gering; die
E. sind über alle Beschreibung unwissend, abergläubisch, roh
und unthaͤtig. Ihre Dörfer sind Haufen der erbärmlichsten
Hütten; ja fehr Viele leben in Löchern in der Erde. Noch be—⸗
dauernswerther sind die sehr zahlreichen Zigeuner. Juden siedeln
sich immer mebr an. Im NW. der Moldau leben auch einige
1000 Menschen mit ungrischer Sprache, welche von Manchen
für Nachkommen siebenbuͤrgischer Sachsen gehalten werden. Die
wenigen Städte sind sehr schlecht gebaut und denen anderer
Lander meist wenig ähnlich. Feldbau in sehr unvollkommener
Art und Viehzucht beschäftigen die meisten der E. Gewerbfleiß
und Handel sind noch gering, beginnen aber (durch Fremde) sich
zu heben. Fast alle Bewohner bekennen sich zur griechischen
Kirche. Es gibt sehr viele Geistliche, welche zum Theil großen
Grundbesitz haben; doch sind sie fast alle sehr unwissend. Uiber—
haupt fängt man erst jetzt an, Schulen zu gründen.
Die ruͤrkische Herrschaft, unter welcher diese Länder bis vot
Kurzem standen, druͤckte die Bewohner auf das Empoͤrendste.
Seu dem J. 1628 sind sie davon frei und stehen unter türki—
schem und russischem Schutz und werden durch eigene gewählte
Fürsten (Hospodare) regiert. Beide zahlen Schutzgeld an den
Großherrn und haben zur Seite gewaͤhlte Vertreter des Landes
(Landtage). So scheinen diese gesegneten Länder, deren Be—