fullscreen: Aus allen Erdteilen

18 Afrika. 
zuweilen eine gewisse Ausdehnung und köunen für wirkliche Inseln ge- 
halten werden, bis ihre Bewegung mit der Strömung beobachtet wird. 
Weiße Reiher und viele Wasservögel Hausen auf ihnen, und die Fluß- 
Pferde spielen um ihre schilfreichen Ufer. Die großen Inseln werden von 
Elefanten und Büffeln besucht, welche mit Leichtigkeit vom Festland nach 
und von ihnen schwimmen. Unzählige Wasservögel, Störche, Pelikane, 
Kormorane, Reiher, Rohrdommeln, heilige Ibisse, Sporengänse und ägyp- 
tische Gänse, Meerschwalben und Regenpfeifer besuchen die dichteu Ver- 
schlingungen des hohen Grases uud die vielen freien Sandbänke, wo sie 
seltsame Gruppen mit den Krokodilen bilden, welche gewohnt sind, sich in 
der Sonne in halbbewußter Glückseligkeit zu wärmen. 
Der Pfuhl bildet ein großes, gleichsam schalenartiges Becken, mit einer 
unvollständigen Einfassung von Reihen spitzer und malerischer Berge, 
welche an den Südufern sich von 390—900 m Höhe erheben. Die Ufer 
dieser großen Wasserfläche zeigen einen sehr verschiedenen Charakter. Am 
nördlichen oder nordöstlichen Ende, wo der obere Kongo durch eine etwas 
enge Öffnung eintritt, ist die Landschaft geradezu schön. Der Hochwald 
erhebt sich steil über dem Wasser, so daß, wenn man unter seinem Schatten 
dahinsegelt, er sich ins Unendliche, bis zum Himmel auszudehnen 
scheint. Er ist wie eine Mauer von Wald. Fast gegenüber, am nörd- 
lichen Ufer, liegen die Doverklippen, ebenso schroffe, weißblinkende Ab- 
stürze, deren Oberrand mit weichem, grünem Grase bedeckt ist. 
Darauf senken sich zu beiden Seiten des Pfuhls die Ufer zu flachem 
Waldland, indem der einschließende Berggürtel nach dem Innern sich ver- 
läuft, uud wenn man nach Mfwa oder Brazzaville kommt, ist die Küste 
niedrig und nahezu iu gleicher Höhe mit dem Wasser .... 
Kommt man westwärts von Ngoma, so sieht man nichts vom Stan- 
ley-Pool, bis man ganz nahe an Leopoldville heran ist, und nach der 
Wendung um einen Berghang plötzlich den großartigen Anblick ge- 
nießen kann. 
Leopoldville liegt, wie die meisten Stationen Stanleys, auf an- 
steigendem Boden: jedoch nimmt es nicht gerade den Kamm des Hügels 
ein, sondern ist auf dem halbkreisförmigen Absatz und um den Abhang 
herum erbaut, welcher dem sich ausbreitenden Psuhl gegenüber liegt. 
Oberhalb, unterhalb und rund um die Station liegen ausgedehnte 
Gärten, Bananenwäldchen uud Maniokpflanznngen. Sie beginnen bereits, 
den schwarzen und weißen Bewohnern von Leopoldville einen nicht nnbe- 
trächtlichen Zuschuß von Lebensmitteln zu liefern uud müssen natürlich in 
Zukunft in Verbindung mit den sich selbst vermehrenden Vorräten an 
Ziegen, Geflügel, Schafen, Schweinen, Enten und Taubeu die Station 
und ihre normale Zahl von Einwohnern ernähren. 
Leopoldville rühmt sich eines bequemen, kleinen Hafens gegenüber
	        
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