Full text: Fremde Länder und Völker

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tung und Verschlossenheit ein, welche schon in ihren 
Mienen sichtbar wird. Auf den Inseln hingegen hat 
sich das altgriechische Wesen erhalten, und eine Natur, 
die unerschöpflich reich, ein Himmel, der immer heiter 
ist, ein Boden, den die reichste Natur mit reizenden 
Blumen bekleidet, und mir einem ewig grünenden Früh, 
linge schmückt, hat bei den Menschen überall sanfte, ge, 
fällige S'.tten, Fröhlichkeit und Gastfreiheit hervorge, 
bracht; denn Munterkeit und Lustigkeit, und ein sehr 
guter natürlicher Verstand liegen in der Natur der 
Griechen. 
Die Albanier, die auch Arnauten genannt werden, 
sind ein abgehärtetes, kriegerisches und unternehmendes 
Volk. Sie haben von den Sitten ihrer Beherrscher sich 
nur wenig angeeignet, und schon ihre Kleidung lehrt, 
wie sehr sie darauf halten, sich von ihren Bedrückern zu 
unterscheiden. Weder den lang herabhängenden Bart, 
noch den hohen Turban, noch die weiten faltenreichen, 
bis auf die Knöchel herabreichenden Beinkleider, noch 
die Pantoffeln haben sie von den Türken angenommen, 
und die türkische Gemächlichkeit und Ueppigkeit ist ih¬ 
nen ein Greuel. Eigenthümlich ist den Männern vor 
allem die sonderbare Sitte, den unteren Theil des Hem, 
des über die D-inkleidec herabhängen zu lassen, so daß 
sie eine weiße Schürze vorzuhaben scheinen, und die 
Beine unbedeckt zu tragen, höchstens sie mit Leinwand, 
streifen zu umwinden. Statt der Schuhe werden oft 
nur Schaf, oder Ztegenfelle mir Riemen um den Fuß 
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