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ter, daß er von dem Schürpfen, Philipps und Erasmo, desglei¬
chen von der Notdurfft beider, griechischer und hebräischer Zunge
Müßt zu reden Zudem redt er entzwüschendt etliche lateinische
Wort, daß uns wollt bedunken, er wäre eine ander Person, denn
ein gemeiner Reuter. ,,Lieber," fragt er uns, „was halt man
von dem Luthero im Schweitzerland?'' -— „Mein Herr," antwurt
ich, „es sind (wie allenthalben) mancherley Mepnungen. Etliche
können ihn nit genugsam erheben und Gott danken, daß er die
Wahrheit durch ihn geofsenbaret und die Irthümbde zu erkennen
geben hat, etliche aber verdammen ihn als einen unleidenlichen
Ketzer und bevor die Geistlichen."
Sprach er: „ich versieh mich wol, es sepen die Pfaffen."
Unter solchem Gespräch ward es uns gar heimlich, je daß mein
Gesell das Büchlein, so vor ihm lag, anfhub und aufsperrt. Das
war ein hebräischer Psalter. Da legt er es bald wieder nieder
und der Reuter behielt's. Aus dem uus mehr Zweifel zusiel, wer
er doch were. Und sprach mein Gesell: „ich wollt' einen Finger
ab der Hand geben, daß ich mich dieser Sprach verstund." Ant¬
wurt er: „ihr moget es wohl ergreiffen, wenn ihr anderst wollet
Fleiß anwenden; denn ich die noch begehr, weiteres zu lernen und
mich täglich darinnen übe."
Demnach der Tag gar hinunter und sehr dunkel war, kam der
Wirth für den Tisch; wie er verstanden unser hoch Verlangen und
Begier nach dem Martin Luther, sprach er: „Liebe Gesellen, euch
wär's gelungen, wo ihr vor zwei Tagen hie wärend gewesen: denn
hie ist er an dem Tisch gesessen." Und zeigt mit dem Finger an
den Ort. Das verdroß uns sehr und zum ersten, daß wir uns
versäumbt hetten, ließen den Zorn an dem wüsten und unfertigen
Weg aus, der uns verhindert het am Gon und sprachend: „es
freut uus doch, daß wir in dem Haus, au dem Tisch, da er ge-
sesseu, sind." Des macht' der Wirth wohl lachen und ging damit
zur Thür hinaus. Nach einer kleinen Weile berüft mich der Wirth
zur Stubenthür hinaus. Zu ihm kommend erschrack ich und be¬
dacht mich, was ich verunschickt und was ich unschuldig verdacht
werde. Da sprach der Wirth zu mir: „Dieweil ich euch in Treuen
erkenne, daß ihr den Luther zu hören und zu sehen begehrt: der
ist's, der bei euch sitzt." Die Wort nahm ich gespötsweis an