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I. Erdbeschreibung.
Rechtes wegen. Denn die knselbewohnenden Menschen, Thiere
und Pflanzen erfahren insgesammt die Herrschaft des umge¬
benden Meeres, indem die Seeluft dem Jnselklima die Wärme
und Kälte, Gesundheit und Ungesundheit, so wie die ganze
übrige Beschaffenheit mittheilet, wodurch die Inseln das
werden was sie sind.
Der Meeresgrund, welcher, wie das Land, mit Thieren
und Pflanzen versehen ist, verändert sich mit jedem Jahre theils
durch Schlamm und Sand, den die Flüsse mitbringen, oder
durch Sand, den die Landstürme von der Küstenseite herein¬
führen; theils durch die Korallengebäude, welche mitten
im Weltmeere von Seegeschöpfen bis an den Wasserspiegel in
die Höhe geführt werden; theils durch Ausbrüche des unter¬
irdischen Feuers, welches Klüfte und Spalten hervor¬
bringt, hier Inseln verschlingt, dort Inseln hervorschleudert'»
theils durch See stürme oder Orkane, nach denen oft eine
Küstengegend den Seefahrern ganz unkenntlich geworden ist,
die vor dem Sturme ihnen so bekannt wie ihre Heimath war.
Der Meeresrand, Strand, Küste, Gestade,
Ufer, ist die Grenzlinie, welche Land und Wasser von einander '
absondert, und die in der Natur nicht immer so scharf, wie die
Landkarte sie abbilden muß, vorhanden ist. Vielmehr finden
sich wohl solche Stellen, wo der ssbergang von einem Element
in das andere so unmerklich ist, daß man es kein Ufer nennen
kann, wo das Land nicht wie trockner Boden, und das Meer
nicht wie schiffbares Wasser sich artet; zu dergleichen Strandes- .
arten gehören die Lagunen. Andererseits und zwar weit häu¬
figer finden sich auch Ufer, wo das Land einige Tausend Fuß in
die Höhe reichet, und das Meer eben so weit in die Tiefe gehet,
wie denn überhaupt Uferlandshöhe und Wassertiefe sich in beiden
Extremen einander zu entsprechen pflegen. Beide entgegengesetzte
Arten des See-Gestades sind für die Schifffahrt nicht zugäng¬
lich, wohl aber alle übrigen, also bei weitem die meisten
auf der Erde.
Meeresstellen, die auf beiden Seiten von Land eingeengt
werden und eine Verbindung zweier Seegewässer bewirken,
heißen Meerenge, Straße, Sund, Kanal; es sind also
Durchfahrtstellen im Großen. Brandung heißt der ^hef¬
tige Gegenstoß der stürmenden Meereswogen gegen die Küste;
Wirbel, Strudel, Malstrom ist die kreisförmige Be¬
wegung des Meeres um einen in der Tiefe verborgenen
Schlund, dergleichen weiter unten §. 66 und 86 6. vorkommen.