Full text: Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen (Theil 4)

330 
zelanerde, Röthel, Schiefer u a ; die Kalkerde: Kalkstein, 
Marmor, Kreide, Gyps, Alabaster u s. w. zählt man zu 
den Erden. Sie dienen tbeils zur Anfertigung verschiedener 
Geschirre, theils zum Anstreichen und Poliren, theils als 
Baumaterialien, und sind deßhalb von großem Nutzen. 
2. Salze. Die Salze sind sehr nothwendig und nütz¬ 
lich, und unterscheiden sich von andern Körpern besonders 
dadurch, daß sie einen scharfen Geschmack auf der Zunge 
erregen, im Wasser leicht sich auflösen und mit andern 
Körpern verbinden lassen. Das bekannteste ist das Küchen¬ 
salz, welches aus der Erde entweder als Stein (Stein¬ 
salz) gegraben, oder als Quellwasser (Soole) durch Röh¬ 
ren hervorgeholt wird. Man hat Salinen, d. h., eine 
Anzahl großer Gebäude, die theils dazu bestimmt sind, 
das Salzwasser durch Ableiten an Schwarzdornen von 
den süßen Bestandtheilen möglichst zu befreien, theils aber, 
aus dem gereinigten Salzwasser durch Kochen in großen 
Pfannen das Küchensalz zu gewinnen In Westfalen 
gibt es wichtige Salinen. Andere Salze find Salmiak, 
Glaubersalz, Alaun, Vitriol, Salpeter u. dgl. Der 
Salmiak wird zum Verzinnen, zum Schmelzen des Gol¬ 
des, in Färbereien und Apotheken gebraucht. Glauber¬ 
salz und Bittersalz sind Arzneimittel; ebenso der Salpeter, 
der auch ein Hauptbestandtheil des Schießpulvers ist. 
Vitriol dient zum Färben und zu Arzneien. Alaun ist sehr 
wichtig in der Färberei. 
3. Brennliche Mineralien sind solche, welche vom 
Feuer berührt, sich leicht entzünden und mit einer Flam¬ 
me fortbrennkn. Unter diesen sind der Schwefel, aus wel¬ 
chem man Pulver, Zündhölzchen u. dgl. verfertigt; der 
Bernstein, der zu verschiedenen Putzsachen verarbeitet 
wird; das Bergöl, Erdpech, der Torf, die schätzbare Stein¬ 
kohle, das Reißblei zu Bleifedern. 
4. Metalle. Die schwersten Körper in der Natur 
und die nützlichsten von den Mineralien sind die Metalle. 
' Sie sind undurchsichtig, von eigenthümlichem Glanze, 
lassen sich biegen, ausdehnen und im Feuer schmelzen. 
Von Bergleuten werden sie aus der Erde gegraben, sind 
gewöhnlich mir fremdartigen Körpern, Steinen, vermischt 
und heißen dann Erze; werden sie rein gefunden, so 
' nennt man sie gediegen. Man theilt sie in edle und un-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.