deinen Handen, daß sie spenden,
das Erworbne nicht verschwenden;
deinen Füßen, daß sie gern
gehen in das Haus des Herrn!
So befiehl den Gliedern allen,
willst du Gott dem Herrn gefallen.
3. Die eitle Blene.
„Hast du wol einen größeren Wohlthäter unter den
Thieren, als mich?" fragte die Biene den Menschen —
„Allerdings" erwiderte dieser. — „Und wen?" — „Das
Schaf: denn seine Wolle ist mir nothwendig; dein Honig
hingegen ist mir nur angenehm."
Suche das Nothwendige und Nützliche, so viel du
kannst; das Angenehme, so viel du darfst.
4. Morgenlied.
Sei mir gegrüßt am gold'nen Himmel,
gegrüßt in deiner Pracht,
du heisrer, lieber, junger Morgen,
wie schön bist du erwacht!
Du strahlst mir Freude in die Seele,
in's Herz mir Engellust.
Ich habe nichts, womit ich danke,
als diese reine Brust.
Wer hat dich so hervorgerufen
mit deinem Strahlenhaupt?
Der Gott, an den ich freudig denke,
und meine Seele glaubt.
Der Vater dort, der mit Erbarmen
auch wieder diese Nacht
das zarte Leben mir behütet,
im Schlummer mich bewacht.
Sei mir gegrüßt am gold'nen Himmel,
du göttliches Geschenk!
Ich will dich dankbar fröhlich nützen,
des Gebers eingedenk;
daß mir kein Augenblick vergebens
von diesem Tag vergeh',
und ich mit lohnendem Gewissen
auf seinen Anfang seh'.