26
haben, wenn es mir auf den Kopf gefallen wäre! Ich
bin froh/ daß ich nicht unter dem Tische war/ als die
Klappe niederfiel. Jetzt/ liebe Mutter/ glaube ich die
Ursache zu wissen/ warum Du mir befahlst/ den Tischfuß
in Ruhe zu lassen/ weil die Klappe (ist das nicht der
Name/ den Du mir sagtest?) mir auf den Kopf gefallen
wäre/ und mich beschädigt haben würde. War das nicht
die Ursache/ Mutter?"
„Das war Eine Ursache/ aber ich hatte noch einige
andere Gründe. Versuch einmal/ ob Du fie finden
kannst/" sagte seine Mutter.
Franz sah ein Weilchen auf den Tisch/ dann antwor¬
tete er: «Ich weiß keine andere Ursache/ Mutter;" aber
als er dies sagte/ sah er/ daß seine Mutter den Kopf
gegen den andern Tisch hinwandte/ auf welchen fie die
Tassen gestellt hatte.
„O nun/ Mutter/ nun weiß ich/ was Du meinst!"
rief Franz. „Wenn diese Tassen auf dem Tische gestanden
hätten/ würden sie herunter geglitten und zerbrochen
seyn/ — und auch die Theemaschine würde sich nicht ha¬
ben halten können; vielleicht würde dann der Deckel der¬
selben abgefallen und alles heiße Wasser herauögeflossen;
es würde das Zimmer naß gemacht und mich gebrüht ha¬
be«/ wenn ich darunter gewesen wäre. Lch bin sehr froh/
Mutter/ daß ich gethan habe/ was Du mir geheißen hast."
Eines Tages nahm Franzens Mutter ihn mit sich/
um mit ihr inS Feld spazieren zu gehen. Da sah er Blu¬
men von verschiedenen Farben: blaue/ rothe/ gelbe und
purpurrothe / und er fragte seine Mutter/ ob er einige
von diesen Blumen pflücken dürfe."
Sie antwortete: „Ja/ liebes Kind/ Du darfst so viele
von diesen Blumen pflücken / als Du willst."
Da lief Franz hin und pflückte verschiedene Blumen.