X
werth, welches ihm sein dankbarer Herr und Freund
v. Nochow setzte. Eine drei Fuß hohe Urne ist in dem
Reckanschen Garten dem Andenken desselben gewidmet,
mit der einfachen, aber viel, ja Alles, was ehrenvolles
von ihm gesagt werden kann, aussprechenden Inschrift:
H, G. Bruns. Er war ein Lehrer.
Herr v. Nochow sagt von ihm: „Er hatte, wie
Sirach sagt, treulich gethan, was ihm befohlen war! —
Viele zur Gerechtigkeit geführt! — Viel Lohn wvrtet
seiner.^ Die Grundsätze, worüber beide Männer einver¬
standen waren, und wonach sie handelten, waren einfach,
aber tief in der Natur der Sache und der Kinderseelen ge¬
gründet. 3. B. nur das Verstehen des Gelehrten macht
die Lehre nützlich — lehre nichts, als was du selbst ver¬
stehst und andern verständlich machen kannst u. s. w.
Welches Aufsehen mit Recht diese für die damalige Zeit
vortrefflichen Schul-Anstalten damals machten, dies be¬
weisen auch die vielen Besuche solcher, welche theils auö
Neugierde, theils zu sehen und zu lernen, sich in Recka n
cinfanden. Herr v. Rochow erzählt selbst S. 16 jener
kleinen Schrift: dieser Schulbesuch nahm in ben ersten
zehn Jahren dermaßen zu, daß mehr als tausend Per¬
sonen, worunter mehrmals regierende Fürsten waren, und
von allen Confessionen, selbst der römisch-katholischen,
auch Juden, die Reckan sche Schule besuchten. Viele
Candidaten, selbst auS Ungarn und Oannemark, hielten
fich hier mehrere Monate auf, um dem Unterrichte bei¬
zuwohnen, und von dem Lehrer allerlei Auskunft über
Lehre und Methode zu erhalten.
Mit der -Zeit, da Rochows musterhafte Schul¬
schriften erschienen, begann eine bessere Periode für un¬
sere Land- und niederen Bürgerschulen. Oer Stand der
Lehrer und die bis dahin weniger beachtete Nützlichkeit
und Wirksamkeit ihres Amtes und Einstusses auf Men¬
schen- und Volksbildung wurde mehr anerkannt, und sie
selbst in den Augen der Verständigen mehr gewürdigt.
Oie Aufmerksamkeit der Hohen der Erde wurde auf die
wichtigste Angelegenheit der Menschheit gerichtet, es
wurden mehrere Bildungs-Anstalten für Schullehrer an¬
gelegt, und N o ck o w war es, der nicht nur mit Wärme
und Eifer dafür schrieb, sondern auch selbst dazu mit¬
wirkte, daß das wahrhaft hochwüroige Domkapitel in