Full text: Der neue Kinderfreund

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IÖ7- Das Altön-Theil» 
Ala Wilhelm alt wurde, übergab er dem Ge¬ 
schicktesten unter seinen Söhnen, mit Genehmhal¬ 
tung der Obrigkeit, sein Ackergut. Er hatte für 
sich und seine Frau ein hinlängliches Auskommen 
ausbedungen, welches ihnen seine Kinder auch gern 
gaben, weil sie erkannten, dass sie doch alles Gute, 
was sie genossen, der guten Erziehung und dem 
Fleisse ihrer Aeltern zu verdanken hätten, die selbst 
noch im Alter ihren Kindern nützlich waren. Denn 
sie gingen ihnen freiwillig bei Erziehung der 
Kinder, oder in ihrer Wirthschaft, so viel sie 
konnten, zur Hand, und halfen ihnen wenigstens 
als sie schwach wurden, das Ihrige Im Hause treu¬ 
lich behüten.. Ein solches liebreiches Ketragen 
brachte nun den Kindern in der That mehr Vor¬ 
theil, als die Abgabe an die Aeltern werth war; 
denn sie konnten, auch abwesend, sich so gewiss 
auf ihre alten erfahrnen Aeltern, als auf eich selbst, 
verlassen. Dagegen aber bezeigten die jungen 
Leute sich denn auch allemal herzlich dankbar, 
und es war eine Freude, zusehen, wie einträglich 
und friedlich- es in diesem Hause zuging. 
Wie oft fehlt es in diesem Stücke bei Alten 
und bei Jungen! Sir, Z, i - rg. 
163. Stoff zum Unterricht in kurzen Sätzen. 
1. ¿Die allgemeine Regel der Natur ist: nichts voraus 
zu bezahlen. So ist erst Mühe, dann Lohn; erst 
Ackerarbeit, dann Aerntesreude; erst Lernen, dann 
Können. 
2. Einen Menschen erziehen, heißt: ihn gewöhnen, 
nach guten Grundsätzen zu handeln. 
3. Menschliche Fähigkeit kann durch Uebung rriiZlaub- 
liche Volhonnnenheit erlangen. 
4r Die oberste Stufe der Erkenntmß und der Tugend, 
zu welcher wir auf Eroeu gelangt sind, beschuln
	        
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