Full text: Der neue Kinderfreund

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170* Die Jahreszeiten. 
i) Der Winter. - 
Ner Winter fängt den 21. December an — an diesem 
Tage ist der Tag am kürzesten, die Nacht am längsten. 
Der Bogen, den die Sonne am Himmel beschreibt, 
ist dann am kleinsten. 
In den folgenden Tagen des Winters wird dieser 
Bogen allmählig größer — die Tage werden länger, 
die Nächte kürzer — bis zu dem Tage, wo Tag und 
Nacht gleich lang sind (da denn "oer Winter endet, der 
Frühling beginnt,) dem 21. März. 
Im Winter fallen die Sonnenstrahlen in einer mehr 
schiefen Richtung auf den Theil der Oberfläche der Erde, 
den wir bewohnen — je schiefer die Richtung ist, in der 
die Strahlen der Sonne auffallen: desto weniger erwär¬ 
men sie die Oberfläche der Erde; daher ist es im Winter 
kalt. 
Im Winter bei strenger Kälte gefriert das Wasser 
in den Seen, Flüssen und Bächen; cs verwandelt sich 
in Eis. 
Wann es so kalt ist, daß das Wasser zu Eis ge¬ 
friert, dann sagen wir: es ist sehr kalt, es ist 
eiskalt, die Kälte ist sehr strenge oder.heftig. 
Bei strenger Kälte gefriert das Wasser zu Eis. An¬ 
fangs bedeckt sich nur die Oberfläche des Wassers mit 
einer Eisrinde; ist aber die strenge Kälte lange an¬ 
haltend, so frieren Seen und Flüsse zu, oder sie wer¬ 
den mit einer sehr dicken Eis-Rinde bedeckt oder ganz 
in Eis verwandelt. _ 
Auch das Wasser der Wolken gefriert in der Luft 
und, fallt in Gestalt der Schneeflocken herunter; tiefer 
Schnee bedeckt Berge und Thäler, Wiesen und Felder. 
Die junge Saat, das Gras der Wiesen ist unsichtbar. 
Alles in der Natur scheint zu trauern. Wir sehen 
nur wenige Vdc;el; viele von ihnen und unter ihnen fast 
alle Sing-Vög^cl sind, schon vor dem Eintritte des 
Winters, gegen Süden, in wärmere Gegenden gezogen.! 
daher sehen wir im Winter keine Drosseln, Krammets- 
vögel, Staare, Nachtigallen und Grasmücken, keine 
Wachteln und Schwalben, keine Kraniche und Störche. 
Andere Thiere verkriechen sich in Löcher und Höhlen, in
	        
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