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Die Seelenruhe niemals mindern;
Er führt dich ja zr ,t Leben ein'.
Ermattest du in Tugendpflichten,
So laß den Tod dich unterrichten,
Wie wenig deiner Tage find.
Willst du, was Gort gebeuth verschieben,
Go denke: meine Pflicht zu üben,
Zst kurz die Zeit und flieht geschwind.
Denk' an den Tod, wann böse Triebe,
Wann eitle Lust und Sündenliebe
Dich reizen, und ersticke fie.
Dein Leben wird dir schnell verrinnen-
Und könntest du die Welt gewinnen,
Begehe doch das Böse nie!
Denk' an den Tod, wenn deinem Leben
Das fehlt, wonach so viele streben;
Sprich: Bin ich hier, um reich zu seyn?
Heil mir, wenn ich al» Christ einst sterbe,'
Und Christi Sinn mir hier erwerbe,
Dann find des Himmels Schatze mein!
217. Oer Wahrheit Freund ist Gottes Freund
Mel. Herr Jesu Christ, du höchste, etc.
IT
Hinauf, hinauf zur Ewigkeit!
O blickt zum Himmel, Brüder!
Was unsre Sinne nur erfreut,
Vergeht, und kommt nicht wieder.
Die Tugend blühet ewig schön;
Drum lasset ihren Pfad uns gehn,
Geleitet von der Wahrheit.
O, was sind Schätze, was ist Geld,
Und wären’s Millionen !
Was sind die Reiche dieser Welt,
Was aller Reiche Kronen?
Wer gäbe für der Welt Gewinst
Des Herzens innern Frieden hin? —
Hinweg mit Trug und Lügen!
Ach alles, was die Welt verleiht,
Enteilt, als hätt’ es Flügel!
Ein enger Sarg, ein Todtenkleid
Und ein begraster Hügel
Ist hier ja unser Aller Loos!
Fürwahr, drum ist der Geist zu gross ,
Für Weltgewinn zu lügen! /
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